Das Wichtigste in Kürze
  • Senföl wird durch Pressung aus Senfsamen gewonnen.
  • Es gibt zwei Sorten: kaltgepresstes und raffiniertes Senföl.
  • Senföl ist leicht komedogen (Wert 2-3).
  • Senföl ist ein würiziges Sepiseöl mit einem hohen Rauchpunkt (254 °C).
  • Kaltgepresstes Senföl kann pur oder gemischt als Massageöl verwendet werden.
  • Wird Senföl auf die Haut aufgetragen, regt es die Durchblutung an.
  • Trocken und relativ lichtarm gelagert, ist Senföl circa 12 Monate haltbar.
  • 100 ml Senföl in Bio-Qualität kostet circa 6,50 Euro.
SenfölLange vor Erfindung moderner Geschmacksverstärker kannten die Inder bereits pflanzliche Möglichkeiten dafür. Nicht niedergeschrieben ist der Beginn der Verwendung von Senföl in Indien.

Nachgewiesen ist, dass es die Chinesen von dort vor ca. 3.000 Jahren in die asiatische Küche einführten. Bis heute wird es überwiegend kulinarisch verwendet.

Es hat außerdem gesundheitlich positive Auswirkungen. Senföl wird kosmetisch von außen oder zur körperlichen Stärkung von innen verwendet.

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Was ist Senföl?

Genau genommen steckt das Senföl nicht nur in Senfsamen. Auch in Gewächsen wie Kapuzinerkresse oder Meerrettich ist es enthalten. Allerdings würde niemand den typischen Senfgeschmack vor der Herstellung erkennen. Denn die entscheidenden Geschmacksstoffe sind in Öl nicht löslich. Erst muss Wasser während der Herstellung zugegeben werden. Ein Enzym im Rohstoff wird dadurch aktiv. Myrosinase besitzt die Fähigkeit, weitere Inhaltsstoffe aufzuspalten. Diese sind Sinalbin und Sinigrin. Sie erzeugen in ihrer aufgespaltenen Form den typischen Senfgeruch und die beliebte Schärfe. Wie viel davon im Endprodukt Senföl erhalten bleibt, hängt vom Herstellungsverfahren ab. Überwiegend wird die Senfsaat im Kaltpressverfahren verarbeitet. Wenige Produkte werden durch Raffinieren (also durch Erhitzung während der Ölgewinnung) hergestellt. Diese enthalten weniger Inhaltsstoffe, geben aber beim Braten oder Frittieren den beliebten Geschmack an die Speisen ab.

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Wie wird Senföl hergestellt?

Das Senföl aus der Kaltpressung ist wertvoller als raffiniertes Senföl. Deshalb soll hier der Herstellungsprozess speziell für die Ölgewinnung in der Schneckenpresse erklärt werden. Bevor aus Senfsaaten Öl gewonnen werden kann, müssen diese sauber und trocken werden. Zum Säubern werden am Erntestandort Sand und Steine, Lehm und sonstige Fremdstoffe vom Samen getrennt. Danach müssen die Körnchen trocknen. Um Senf schimmelfrei zu lagern, darf er nur eine Restfeuchte von sechs bis acht Prozent enthalten. Gelagert werden die Vorräte an einem kühlen (aber frostfreien) und gut gelüfteten Ort.

Industrielle Herstellung

Nach den Lagermonaten läuft die saubere Saat sorgfältig durch eine Schneckenpresse. Durch Kompression in mehreren Stufen wird Rohöl in einen Rohöltank befördert. Im Tank rührt ein Rührwerk das Öl fortlaufend durch. Am Ende des Rührwerks muss das rohe Senföl eine Kammerfilterpresse durchlaufen. Weiter führen es Platten zum Rohöltank und zurück. Der Zweck dieser Prozedur ist die gründliche Reinigung des Öls. Immerhin muss es nun von den Hüllen der Saat befreit werden. Nach einigen Runden im Reinigungskreislauf entsteht aus den trockenen Feinstoffen ein regelrechter Filterkuchen. Er bleibt in den Kammerfilterplatten hängen. Ist die größtmögliche Sauberkeit des Senföls anzunehmen, stoppt die Schneckenpresse. Das Öl wird abschließend nochmals durch einen Feinfilter gegeben. Erst jetzt hat es im Endtank diejenige Qualität, für die das Senföl so beliebt ist.

DIY: Senföl selber machen

Mit einer handbetriebenen Ölpresse lassen sich kleine Mengen Senföl auch privat herstellen. Allerdings erreicht das so gewonnene Öl nicht den Reinheitsgrad der industriellen Kaltpressung. Wer Senföl vor allem wegen dem Geruch und Geschmack mag, kann sich eine einfachere Methode zunutze machen. In einen Liter Olivenöl wird dazu ein Esslöffel Senfsamen gegeben. Das Gemisch bleibt für wenigstens zwei Wochen dunkel und kühl gelagert. Während der Lagerung entfaltet sich im Olivenöl eine hauchfeine Senfnote. Diese ist bei der späteren Verwendung weniger intensiv als bei reinem Senföl, für viele Gourmets aber (auch wegen des typischen Geruchs) ein Muss in der feinen Küche.

Inhaltsstoffe und Nährwerte von Senföl

Flasche mit SenfölKaltgepresstes Senföl ist voll von wertvollen Inhaltsstoffen. Die Vitamine A, B, C und E sind dabei ebenso erwähnenswert wie die Spurenelemente Natrium, Calcium, Kalium und Magnesium. Für den Körper vorteilhafte Spurenelemente sind außerdem Phosphor und Eisen, Jod und Chlor, Zink und Fluor, Mangan und Kupfer. In Senföl ist der Anteil ungesättigter Fettsäuren besonders hoch, während nur geringe Mengen gesättigter Fettsäuren enthalten sind.

Auch das Enzym Myrosinase, welches erst den Senfgeschmack und seine Schärfe erzeugt, bleibt in kaltgepresstem Senföl in guter Menge erhalten. Je nach Ölsorte gibt es Öle, in denen noch Schleimstoffe und Ballaststoffe enthalten sind. Diese sind aber Restprodukte der Samen, nicht des gewonnenen Öls. Der Nährwert von 100 Gramm kaltgepresstem Senföl beträgt 879 Kilokalorien. Es sind kein Eiweiß und keine Kohlenhydrate, sondern pures Fett in Form ungesättigter und gesättigter Fettsäuren enthalten.

Wichtig für die Verwendung in der Küche ist der Rauchpunkt von Senföl. Es eignet sich gut zum Braten und Frittieren. Denn der Rauchpunkt ist erst bei 254 °C erreicht.

Anwendungsgebiete für Senföl

So vielfältig wie die Wirkungen sind auch die Anwendungsgebiete des Senföls. Von außen wird es vor allem zu kosmetischen Zwecken verwendet, von innen wegen der heilenden und lindernden Wirkung. Besser als nur zu heilen ist Vorbeugung. Wer regelmäßig Senföl zu seinem bevorzugten Zweck verwendet, kann verschiedene Gesundheitsrisiken von vornherein vermeiden. Auch kosmetische Probleme treten dadurch gar nicht erst auf.

Anwendung von außen

Haut und Haare nehmen Senföl pur oder als Zusatz in Pflegeprodukten gut auf. Am besten wird Senföl bereits vor Auftreten von Problemen verwendet. Vorbeugend wirkt es nicht nur mit den wohltuenden, sondern auch den schützenden und stärkenden Inhaltsstoffen:

Hilfe für die Haut

Hautunreinheiten entstehen durch innere und äußere Einflüsse. Senföl hilft mit seiner antibakteriellen Wirkung von außen gegen entzündete Pickel oder unschöne Hautveränderungen. Die durchblutungsfördernden Eigenschaften kommen am besten durch regelmäßige, aber kurze Anwendung zur Geltung. Dadurch verbessert sich langfristig das Hautbild insgesamt. Wirkungsvoll ist die äußere Anwendung bei schmerzenden Füßen. Die Füße und Unterschenkel werden mit dem Senföl eingerieben. Es entfaltet sich rasch eine schmerzstillende Wirkung. Nicht erst bei Schmerzen tut Senföl der Haut gut. Hin und wieder oder regelmäßig ist eine Hautbehandlung nur im Gesicht, nur an bestimmten Körperstellen oder am ganzen Körper wohltuend. Zum Beispiel strafft sich dadurch die Haut. Cellulite lässt sich damit wirksam reduzieren.

Pflege für Haare und Kopfhaut

Bei der äußerlichen Anwendung auf der Kopfhaut wirkt Senföl zunächst reinigend. Es löst durch sanfte Massage Talg und Schmutz bis in die Haarspitzen. Gleichzeitig entsteht eine gute Durchblutung. Diese ist vorteilhaft für das Haarwachstum. Schuppen lassen sich langfristig mit Senföl gut bekämpfen. Dafür ist die stoffwechselanregende Wirkung verantwortlich. Wer brüchiges oder strapaziertes Haar hat, umhüllt es durch regelmäßige Anwendung von außen mit einem feinen, nährenden Schutzfilm. Dadurch sind die Haarzellen von der äußeren Schuppenschicht bis zur innersten Faser geschützt. Die regelmäßige Pflege mit Senföl ist auch optisch zu bemerken. Das Haar sieht glänzend aus, lässt sich leicht kämmen und hat bessere Spannkraft.

Senföl – mögliche Nebenwirkungen

Senföl tut der Haut gut, kann aber bei manchen Menschen Reizreaktionen auslösen. Werden betroffene Stellen mit dem Öl bestrichen, kommt es erst zur Erwärmung, dann zum Juckreiz und schließlich zu einem unangenehmen Brennen. Die Erwärmung ist durchaus gewollt. Eine Rötung zeigt an, dass der behandelte Hautbereich nun von außen nach innen gut durchblutet ist. Gegen manche Hautprobleme hilft dies gut. Sobald ein Juckreiz beginnt, sollte das Öl gründlich von der Stelle abgewaschen werden. Die vorher beabsichtigte Wirkung ist dann trotzdem schon eingetreten. Eine weitere Nebenwirkung kann durch regelmäßigen Genuss von Senföl entstehen. Wenige Menschen mit einer Veranlagung zu Herz-Kreislauf-Problemen können eine Herzverfettung entwickeln. Ursächlich dafür ist Erucasäure, einer der Inhaltsstoffe von Senföl. Jedoch tritt dieses Problem äußerst selten auf. Denn für Senföle gelten in Europa Grenzwerte, die bei hochwertigen Produkten nicht überschritten werden.

Verkaufsformen von Senföl

Für die Küche ist das reine Senföl in Flaschen erhältlich. Um ein Risiko von Nebenwirkungen zu vermeiden, muss beim Kauf auf den angegebenen Gehalt an Erucasäure geachtet werden. Üblich und unbedenklich sind höchstens drei Prozent. Zu vorbeugenden oder lindernden Zwecken sind außerdem Kapseln und Tabletten erhältlich:

Tabletten mit Senföl

Senföltabletten sind eigentlich Presslinge aus den festen Bestandteilen der Senfsaaten. Diese Bestandteile werden zuerst getrocknet, dann gebrochen und zum Schluss zu Pulver zerkleinert. Zusammen mit Milchzucker werden daraus die Tabletten gepresst. Zu finden sind Senföltabletten unter anderem in Apotheken. Im Gegensatz zu Senfölkapseln wirken Senföltabletten sofort bei der Einnahme. Sie werden am besten in den gut durchbluteten Mundbereich unter der Zunge gelegt. Der Speichel löst die Tablette auf. Beim Schlucken gelangt sie in aufgelöster Form direkt in die Blutbahn. Speziell zur Linderung akuter Beschwerden ist diese Verkaufsform deshalb einer Kapseleinnahme vorzuziehen.

Unvermischtes Senföl

Senf in Reinform wird in Flaschen im Handel angeboten. Üblich sind Abfüllmengen von einem halben bis einem Liter. Bei der Qualität ist das kaltgepresste Senföl vorzuziehen. Denn nur darin sind all jene Inhaltsstoffe für wohltuende und lindernde Wirkung sorgen. Wer das Senföl eher in der Küche wegen des Geschmacks verwendet, erhält diese besondere Note durchaus auch mit raffiniertem Senföl. Dieses ist preiswerter, hat dennoch den hohen Rauchpunkt, aber nur noch wenige der begehrten Inhaltsstoffe. Kaltgepresstes Senföl würde an Wert durch das Braten und Frittieren verlieren. Allerdings darf es für die Zubereitung von Dips oder Salaten in erwärmter Form verwendet werden. Bis zu etwa 60 Grad Celsius gehen nur wenige Inhaltsstoffe verloren.

Kapseln mit Senföl

Kapseln mit Senföl bestehen außen aus Gelatine oder Zellulose. Es sind keine Fructose, keine Laktose und kein Gluten enthalten. Die Hülle um das Senföl hält beim Einnehmen der Magensäure stand. Sie wird erst im Darm zersetzt. Dies muss bei der Einnahme der Kapseln bedacht werden. Denn es führt dazu, dass der gewünschte Effekt nicht sofort eintritt. Empfohlen von den Herstellern wird die Einnahme von dreimal täglich einer Kapsel. Je nach Zweck der Anwendung kann auch eine höhere Dosierung sinnvoll sein. Im Zweifelsfall ist stets die Absprache mit dem Hausarzt oder einem Heilpraktiker wichtig. Dieser kann aus Erfahrung mit dem Betroffenen selbst und den beschriebenen Beschwerden besser eine angemessene Dosierung verordnen.

Lagerung und Haltbarkeit von Senföl

Reines Senföl muss auch in der verschlossenen Flasche vor Licht und Wärme geschützt werden. Die Hersteller verpacken es deshalb von vornherein in dunklen Flaschen. Trotzdem ist ein dunkler, kühler Lagerort unerlässlich für die lange Haltbarkeit bei gut erhaltenen Inhaltsstoffen. Optimal ist zusätzlich eine ausreichende Belüftung des Lagerplatzes. Denn auch Feuchtigkeit würde zum Verderb führen. Nachteilig auf die Haltbarkeit wirkt sich häufiges Umstellen der Flasche aus. Kommt das Senföl beispielsweise häufig in der Küche zum Einsatz, sollte es hier einen festen Lagerplatz bekommen, an dem es zwischen den Verwendungen dauerhaft geschützt steht.

Wer Senföl selbst kaltpresst, kann die Haltbarkeit schon bei der Pressung deutlich verlängern. Je weniger Fremdstoffe oder Schalenreste im fertigen Öl enthalten sind, desto länger kann dieses bei voller Wirkung verwendet werden. Wer sich dabei nicht sicher über die ausreichende Reinheit ist, sollte immer nur kleine Mengen pressen und diese rasch verbrauchen. Generell hält sich reines, kaltgepresstes Senföl bei sachgerechter Lagerung etwa für ein Jahr verschlossen. Nach Anbruch einer Flasche sollte diese binnen weniger Wochen verbraucht werden.

Meistgestellten Fragen zu Senföl

🤔 Wie wirkt Senföl?

Senföl wirkt verbessernd auf die Beschaffenheit der Haut und der Haare. Vor allem aber ist es ein stark reinigendes Öl, zum Beispiel für die Kopfhaut. Siehe auch.

🍭 Wie schmeckt Senföl?

Senföl schmeckt tatsächlich, wen wundert es, nach Senf. Der Geschmack wird aber erst während der Herstellung durch Zuführung von Wasser herausgearbeitet.

💊 Senföl pur einnehmen?

Da Senföl ein Speiseöl ist, kann man es grundsätzlich pur einnehmen. Den Senfgeschmack schmeckt man i.d.R. mild raus. Das Öl lässt sich gut mit Erdnussöl kombinieren.