- Nachtkerzenöl wird durch Kaltpressung aus der Nachtkerze (Oenothera Biennis) gewonnen.
- Besonders für die Pflege trockener Haut ist Nachtkerzenöl gut geeignet.
- Aufgrund der enthaltenen Gamma-Linolsäure, wird Nachtkerzenöl als Hausmittel bei Neurodermitis empfohlen.
- Nachtkerzenöl ist komedogen (Wert 2-3).
- Das Öl sollte an einem kühlen Ort in einer dunklen Glasflasche gelagert werden. Nach Anbruch der Flasche ist es circa 3 Monate haltbar.
- 100 ml hochwertiges, natives Nachtkerzenöl kostet circa 7 Euro.

Häufig wird es aufgrund des hohen Anteils von Gamma-Linolsäuren auch bei Neurodermitis empfohlen.
Doch das Öl ist nicht nur bei der Hautpflege ein hilfreiches, natürliches Mittel. Auch bei der Pflege der Haare kann es unterstützen.
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Die Nachtkerze
Die Nachtkerze ist eine Pflanze mit großen gelben Blüten, die nur in der Dunkelheit blühen und einen unverkennbaren Geruch verströmen. Wenige Pflanzen sind so vielseitig nutzbar wie die Nachtkerze, denn nicht nur ihre Samen können zur Ölgewinnung verwendet werden, sondern die Pflanze an sich samt Wurzeln ist essbar und gilt als äußerst gesund. Dabei gibt es rund 120 Varianten der Nachtkerzenpflanze (Oenothera), doch das handelsübliche, wertvolle Nachtkerzenöl wird aus der gemeinen Nachtkerze, der Oenothera biennis, gewonnen und lindert aufgrund seines hohen Anteils an Linolsäure eine Vielzahl entzündlicher Krankheiten der Haut und des Körpers.
Die Nachtkerze stammt eigentlich aus Nordamerika, wo sie schon von den amerikanischen Ureinwohnern als Nahrungsmittel genutzt wurde und weit verbreitet war. Diese nutzten sie nämlich als Gemüsebeilage in Eintöpfen, Suppen und anderen Gerichten. Als die Pflanze schließlich im 17. Jahrhundert nach Europa gelangte, konnte sie sich problemlos an die Umweltgegebenheiten anpassen und gegen andere heimische Pflanzen durchsetzen. Auch in Europa erkannte man schon bald die Eignung der Nachtkerze als Heilmittel für den menschlichen Körper.
Obwohl die Nachtkerze zunächst nur als Zier- und Gartenpflanze wahrgenommen wurde, baut man sie heutzutage ganz gezielt zur Gewinnung des wertvollen Öls an und verwendet es in der Kosmetikindustrie, wie auch in der Medizin und als Nahrungsergänzungsmittel.
In der Gastronomie ist die Nachtkerze als essbare Blume sehr beliebt und verziert viele Gerichte der gehobenen Küche.
Die Nachtkerze ist auch unter dem Namen Abendblume oder Nachtstern bekannt, das sie ihre Blüten nur in der Dunkelheit öffnet. Die Pflanze vermehrt sich sehr schnell, breitet sich aus und ist dabei recht genügsam, was die Umgebungsbedingungen betrifft. Sie gedeiht auf sandigem, steinhaltigen Boden, weshalb sie häufig in der Nähe von geröllhaltigen Orten wie Bahndämmen zu finden ist. Sie gehört zu den Nachtkerzengewächsen und wächst zu einer großen, ausladenden Pflanze von bis zu zwei Metern heran. Außerdem ist sie eine zweijährige Pflanze, hat also einen Lebenszyklus von 2 Jahren von der Keimung bis zur Bildung der Samen. Nach der Keimung beginnt sie im ersten Jahr, ihre dicken, stabilen Pfahlwurzeln auszubilden und wächst im zweiten Jahr auf eine Höhe von 2 Metern, besitzt große, breite Laubblätter und ihre charakteristischen, duftenden, gelben Blüten. Die Samen, die sich in diesen Blüten befinden, werden zur Gewinnung des berühmten Nachtkerzenöls verwendet.
Gewinnung und Herstellung von Nachtkerzenöl
Die Gemeine Nachtkerze wird für die Herstellung des Nachtkerzenöls bevorzugt und darum überwiegend auch in Deutschland angebaut. Die Nachtkerze ist eine sehr genügsame Pflanze, die auch mit trockenen und nährstoffärmeren Bodenbedingungen auskommt. Bei der Aussaat der Nachtkerze unterscheidet man den Anbau zwischen der einjährigen und der zweijährigen Wachstumsphase. Der Unterschied zeigt sich später deutlich beim Ertrag der Ernte.
Für den einjährigen, ökologischen Anbau wird die Pflanze als Samen im April ausgesäht, während man für den zweijährigen Sommer die Samen erst in der Mitte des Sommers aussäht. Bei beiden Varianten kann es zu Beeinträchtigungen der Ernte durch Schädlinge oder durch eine unterschiedliche Reifezeit der Samen kommen, weshalb die Ernte meist schon dann erfolgt, sobald etwa drei Viertel der Samen eine leicht bräunliche Färbung aufweisen.
Um die Pflanzen und deren Samen zu ernten, werden heutzutage Mähdrescher verwendet. Diese mähen die Pflanzen vom Feld und dreschen anschließend die sehr kleinen Samen aus den Blüten heraus, die im Anschluss dann grob gereinigt werden. Und hier zeigt sich der unterschiedliche Ertrag der Samenernte im direkten Vergleich beider Anbaumaßnahmen. Der einjährige Anbau ergibt etwa 3-7 Tonnen Samen pro Hektar, der zweijährige hingegen bringt einen Ertrag von 6-14 Dezitonnen. Nach der Reinigung im Mähdrescher und der Anlage müssen die Samen zur Trocknung gelagert werden. Danach werden die Samen nochmals gereinigt und anschließend erneut zur Trocknung ausgelegt. Da man durch Kaltpressung das reine Öl aus den Samen gewinnen möchte, ist die Trocknung sehr wichtig, um den Wassergehalt in den Samen auf etwa neun Prozent zu reduzieren und einen Ölgehalt von 20 bis 30 Prozent sicherzustellen. Nach der Kaltpressung ohne Hitze bleibt so nur noch das reine Nachtkerzenöl mit allen wichtigen Fettsäuren, Inhalts- und Nährstoffen übrig.
Alternativ arbeitet man heute auch mit Kohlendioxid zur Extraktion des Öls, was in etwa dieselben guten Ergebnisse garantiert. Das schnellere, kostengünstigere Verfahren der Heißpressung dagegen zerstört die meisten Wirkstoffe im Öl, sodass es keinerlei Wirkung mehr besitzt und für die heilende, gesundheitsfördernde Anwendung unbrauchbar ist. (Daher sollte man bei der Auswahl des Produks auf das Herstellungsverfahrung achten.)
Inhaltsstoffe von Nachtkerzenöl
Die wertvollen Inhaltsstoffe des Öls verdankt es den gehaltvollen Samen der Nachtkerze. Ein gehaltvolles Öl kann aber nur durch eine entsprechend hohe Qualität beim Anbau und bei der Verarbeitung gewährleistet werden. Ausschließlich das kaltgepresste Öl enthält alle Nährstoffe der Samen und ist höchst wirksam. Das Nachtkerzenöl besteht zum größten Teil aus den sogenannten Omega 6-Fettsäuren, überwiegend Linolsäure. Diese Fettsäuren können vom menschlichen Körper nicht selbst produziert werden und müssen daher immer extern über die Nahrung zugeführt werden. Der Körper benötigt diese Omega 6-Fettsäuren, um den Blutdruck zu regulieren und die Nerven und Venen durchlässig und elastisch zu halten. Besonders wichtig sind sie jedoch für das menschliche Gehirn, das aus den Fettsäuren optimale Bedingungen für die Erhaltung der Nerven und die Nervenreizleitung schafft. Auch entzündliche Prozesse im Körper können mit Linolsäuren besser bekämpft und geheilt werden.
Das Zusammenspiel der im Nachtkerzenöl enthaltenen Wirkstoffe macht das Öl so wertvoll für den Körper. Enthalten sind folgende Fettsäuren:
- 74 Prozent mehrfach ungesättigte Fettsäuren
- 8,7 Prozent Gamma-Linolsäuren
- 8 Prozent ungesättigte Ölsäuren
- 8 Prozent gesättigte Fettsäuren (Stearin- und Palmitinsäure)
Der zweite Bestandteil des Nachtkerzenöls, die Gamma-Linolsäure, benötigt der Körper zur Zellerneuerung, zur Regulation des Cholesterinspiegels und des Stoffwechsels. Auch sie müssen dem Körper extern über die Nahrung zugeführt werden. Durch die Einnahme der wertvollen Fettsäuren kann der Körper auch die Haut von innen heraus stärken und mit Feuchtigkeit versorgen. Die Gamma-Linolsäure ist eine Vorstufe der körperähnlichen Arachidonsäure, die in den menschlichen Zellen enthalten ist. Daher können diese Säuren vom Körper besonders gut aufgenommen und schnell verarbeitet werden.
Das wertvolle Nachtkerzenöl enthält außerdem einen hohen Anteil an Vitamin E, einem wichtigen Radikalfänger des Körpers, der die Abwehrkräfte stärkt und den Körper und auch die Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen schützt. Zudem enthalten im Öl sind Polyphenole wie Catechin, Epicatechin und Gallussäure. Diese Stoffe sind natürliche Pflanzenstoffe, die als Geruchs-, Geschmacks- und Farbstoffe gelten und außerdem als Antioxidantien gelten, die entzündungshemmend wirken. Das Nachtkerzenöl enthält einen kleinen Anteil an Sterolen, wichtigen Bestandteilen der Zellmembranen, die auch in Sojabohnen zu finden sind. Als letzter bekannter Inhaltsstoff sind noch die Mineralstoffe des Öls zu nennen, wie etwa Proteine und Natrium.
Wirkung von Nachtkerzenöl
Aufgrund seiner einzigartigen Zusammensetzung aus vielen verschiedenen ungesättigten Fettsäuren hat Nachtkerzenöl sowohl innerlich, als auch äußerlich angewendet eine Vielzahl an Wirkungs-Schwerpunkten, die zum Teil durch wissenschaftliche Studien belegt werden konnten. Unbestritten ist die positive Wirkung auf das Hautbild, wenn Nachtkerzenöl äußerlich angewandt wird. Für die Behandlung von Neurodermitis (atopisches Ekzem) gibt es auch Arzneimittel auf Basis des Öls, die oral eingenommen werden. Allerdings konnte in verschiedenen Studien die Wirksamkeit nicht eindeutig belegt werden.
Äußerliche Wirkung
Mit seinem hohen Gehalt an gesunden, nährenden Fetten und Fettsäuren hat das Nachtkerzenöl eine besonders gute Wirkung auf die Haut. Vor allem trockene, juckende Haut profitiert von dem Öl und den enthaltenen Fettsäuren enorm. Die körperähnlichen Wirkstoffe der Fette ähneln den natürlichen Fetten der Haut sehr und sind daher besonders gut verträglich und werden schnell aufgenommen.
Entzündliche Hauterkrankungen wie Akne und Schuppenflechte lassen sich mit Nachtkerzenöl lindern, da das Öl die betroffenen Stellen desinfiziert und die Entzündungen in der Haut bekämpft. Der rückfettende Wirkstoff des Öls beschleunigt die Heilung außerdem, sodass eine erneute Infektion abgewendet werden kann. Auch bei Neurodermitis wird Nachtkerzenöl zur Behandlung eingesetzt, da es einen hohen Anteil Gamma-Linolensäure hat. Juckreiz wird gelindert, trockene Hautstellen mit Feuchtigkeit versorgt und kleine, offene Wunden werden desinfiziert, sodass sie sich nicht entzünden können. Es kann den Säureschutzmantel, der natürlicherweise von der Haut produziert wird, stabilisieren und auf diese Weise die Haut vor Austrocknung schützen. Durch seine vielfältigen Fettsäuren ist das Nachtkerzenöl besonders feuchtigkeitsspendend, was der Haut gerade in den kalten Wintermonaten zugute kommt, in der sie vor Kälte und trockener Heizungsluft umgeben ist.
Besonders verträglich ist Nachtkerzenöl für Menschen, die viel mit Allergien und Unverträglichkeiten gegen herkömmliche Kosmetikprodukte und deren chemische Inhaltsstoffe haben. Nachtkerzenöl ist gut verträglich – trotzdem sollte vor der Anwendung ein Test in der Armbeuge gemacht werden.
Nebenwirkungen von Nachtkerzenöl
Grundsätzlich sind Produkte, die aus der essbaren Nachtkerzenpflanze hergestellt werden, sehr gut verträglich und zeigen selten Nebenwirkungen. Wie bei der Verwendung und Einnahme aller handelsüblichen Pflegeöle, empfiehlt sich auch bei der geplanten Anwendung des Nachtkerzenöls eine vorherige Absprache mit dem Arzt. Bei einer bekannten Unverträglichkeit des Produkts sollte von vorneherein auf die Nutzung verzichtet werden.
Besonders bei der oralen Einnahme von purem Nachtkerzenöl oder Nachtkerzenöl in Kapselform können in seltenen Fällen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und andere Magen-Darm-Beschwerden auftreten.
Vor Allem Frauen sollten in manchen Fällen eine Einnahme und Verwendung von Nachtkerzenöl unbedingt ärztlich abklären. In der Schwangerschaft mit einhergehender Epilepsie, aber auch in der Stillzeit muss dann individuell über den Nutzen einer Einnahme entschieden werden. Auch im Falle einer östrogenabhängigen Brustkrebserkrankung wird von der Verwendung des Öls abgeraten.
Generell wird es bei der beginnenden Einnahme von Nachtkerzenöl einige Zeit dauern, bis sich erste positive Wirkungen zeigen. Der Körper braucht einige Zeit, um sich an die Inhaltsstoffe des Öls zu gewöhnen und seinen Nutzen aus ihnen zu ziehen. Daher sollte Nachtkerzenöl zu Beginn regelmäßig und über die Dauer von einigen Wochen eingenommen werden, wobei man der einsetzenden Wirkung geduldig entgegen sehen sollte, ehe sich die erste positiven Erfolge zeigen. Grundsätzlich aber gelten Produkte, die Nachtkerzenöl enthalten, als gesundheitlich unbedenklich, gut verträglich und als ideale Nahrungs- und Pflege-Ergänzung.
Anwendungsgebiete von Nachtkerzenöl
Das Nachtkerzenöl gehört zu den besonders vielseitig einsetzbaren Pflanzenölen. Bei Personen mit trockener, zur Neurodermitis neigender Haut hat das Öl einen sehr guten Ruf und stellt neben Borretschöl und Hanföl eines der bliebtesten Öle zur Pflege von sehr trockener Haut dar.
Nachtkerzenöl bei hormonellen Störungen
Durch den besonders hohen Anteil an Linolsäure im Nachtkerzenöl, wirkt es sehr gut gegen hormonell bedingte Störungen bei Frauen. Ursprünglich wurden die Pflanzen als Nahrungsmittel genutzt, sind aber heutzutage als Öl oder Kapseln erhältlich, welche die wirksamsten Inhaltsstoffe der Samen der Nachtkerze enthalten. Das Öl enthält Fettsäure, die vom Körper zunächst umgewandelt werden muss. Durch diesen Prozess der Umwandlung entsteht Prostagladin, welches ein Gewebshormon zur Stabilisierung des hormonellen Gleichgewichts ist. Diese Prozesse, die die Wirkstoffe im Körper auslösen, bewirken eine hervorragende Anwendbarkeit während der Wechseljahre.
Die Einnahme von Nachtkerzenöl während der Wechseljahre erwirkt einen Ausgleich der fehlenden Hormone und verhindert damit depressive Verstimmungen, Müdigkeit, Gewichtsschwankungen und Kopfschmerzen. Die hormonellen Prozesse im Körper werden von Anfang an ausgeglichen und unterliegen nur wenig Schwankungen. Das lindert auch die Spannungen im Brustbereich, Heißhungerattacken und Hitzewallungen.
Was dem Körper während der Wechseljahre gut tut, lässt sich auch auf andere hormonelle Störungen anwenden, vor Allem auf Menstruationsbeschwerden. Während der Menstruation unterliegt der Körper der Frau einer Reihe von Beschwerden und hormonell bedingten Symptomen wie Müdigkeit, Gereiztheit und depressiver Verstimmung. Am auffälligsten sind dabei aber die mit der Menstruation verbundenen Schmerzen im Unterbauch, in der Brust und zum Teil starke Kopfschmerzen. Während des monatlichen Zyklus stellen sich die Hormone des Körpers um und verursachen so eine Reihe von zum Teil starken Beschwerden vor dem Eisprung.
Die Einnahme von Nachtkerzenöl in reiner Form oder als wirksame Kapseln unterstützt den Körper während dieser Zeit, grenzt Hormonschwankungen ein und erhöht den wichtigen Fettsäurespiegel. Durch einen niedrigen Fettsäurespiegel können die schmerzhaften Symptome während der Menstruation besonders stark in Erscheinung treten. Um die Beschwerden während des monatlichen Zyklus zu lindern und den Wirkstoffen des Nachtkerzenöls Zeit zu geben, sich zu entfalten und vom Körper angenommen zu werden, sollte mit der Einnahme der Kapseln oder des Öls schon frühzeitig begonnen werden. Der Körper benötigt eine gewisse Zeit, um sich an die Wirkstoffe zu gewöhnen und diese für sich nutzbar zu machen. Daher wird sich erst bei längerer Einnahme des Öls eine lindernde Wirkung der Symptome und Beschwerden zeigen, dafür den Körper aber dauerhaft und stabil davon befreien.
Nachtkerzenöl für die Haut
Akne und unreine Haut sind oftmals ebenfalls durch hormonelle Schwankungen des Körpers bedingt. Diese Hormonschwankungen lösen ein Ungleichgewicht der natürlichen Hautfettschicht aus und schwächen das Immunsystem, sodass der Körper dann mit Entzündungen der Hautoberfläche reagiert. Das Nachtkerzenöl sorgt mit seinem hohen Anteil an Omega-6-Fettsäuren für eine Wiederherstellung des hormonellen Gleichgewichts und so kann die Haut ihre Fettschicht nach und nach wieder aufbauen, damit es zu weniger Hautirritationen oder zu Akne kommt. Eingenommen als Kapseln oder als reines Nachtkerzenöl wird der Körper dabei unterstützt, sich selbst zu helfen und seinen Fettstoffwechsel wieder auszugleichen. In Absprache mit einem Hautarzt kann das Öl oral eingenommen und auch auf die Haut aufgetragen werden.
Eine andere, besonders starke und hartnäckige Hauterkrankung ist die Neurodermitis. Die Betroffenen leiden meist unter sehr trockenen Hautstellen, die zudem jucken und Ekzeme bilden. Durch den permanenten Juckreiz kommt es häufig zu Verletzungen der Haut, die sich sehr leicht entzünden können. Nachtkerzenöl wirkt mit seiner einzigartigen Zusammensetzung verschiedener Fettsäuren besonders gut gegen diese Symptome, sowohl von innen, als auch von außen. Auch in diesem Fall sind die im Öl enthaltenen Linolsäuren besonders wichtig zur Linderung der Symptome und für die hohe Wirksamkeit gegen Neurodermitis. Die Linolsäuren werden vom Körper zu Prostagladin umgewandelt, das entzündungshemmend wirkt und so die Auslöser von Hautkrankheiten von innen heraus eindämmt und lindert. Neurodermitis wird unter anderem auf einen Mangel an Gamma-Linolsäure zurückgeführt, der mit der Einnahme von Nachtkerzenöl in purer Form oder als Kapseln ausgeglichen wird.
Bei akuten Symptomen empfiehlt sich auch hier, das Nachtkerzenöl sowohl oral über einen längeren Zeitraum einzunehmen, als auch auf den betroffenen Hautstellen aufzutragen. Die juckenden, trockenen Hautstellen werden mit Feuchtigkeit versorgt, gefettet und entzündungshemmend behandelt. Rötungen und Juckreiz werden sehr schnell gelindert und die Haut kann heilen.
Bei Schuppenflechte wird Nachtkerzenöl meist ergänzend zu herkömmlichen Medikamenten angewendet, um das Hautbild zu verbessern und die Symptome und Folgen der Hauterkrankung zu mildern. Zur Behandlung der Hautrötungen und des Juckreizes bei Schuppenflechte ist jedoch eine längere Periode der Einnahme und äußerlichen Anwendung der betroffenen Hautpartien erforderlich. Sichtbare Erfolge sind meist erst nach einer längeren Anwendung sichtbar. Ähnlich wie bei der Neurodermitis bekämpft das Nachtkerzenöl die Ursachen der Hauterkrankung, nämlich den Mangel an wichtigen Fettsäuren im Körper. Die wertvollen Inhaltsstoffe des Samens aus der Nachtkerze bekämpfen die akuten Symptome der Haut, den Juckreiz, die Trockenheit und die Rötungen und lindern sogar langfristig die Krankheitsschübe der Schuppenflechte, unter denen die Betroffenen meist leiden.
Auch hier sollte eine vorherige Absprache mit einem Hautarzt erfolgen, um eine längerfristige Einnahme des Nachtkerzenöls zu beginnen und gemeinsam mit herkömmlichen Medikamenten gegen Schuppenflechte die bestmögliche Wirkung und ein hohes Maß an Linderung zu erwirken.
Nachtkerzenöl als Hautpflege
Obwohl Nachtkerzenöl überwiegend bei Hauterkrankungen eingesetzt wird, die Juckreiz, Trockenheit und Ekzeme auslösen, eignet sich das Öl auch zur Behandlung von generell zu Trockenheit neigender Haut. Spezielle Hautcremes, denen das Nachtkerzenöl und noch einige weitere wertvolle Inhaltsstoffe beigefügt wurden, pflegen die Haut großflächig und nachhaltig und versorgen sie mit vielen Nährstoffen und wichtigen Fettsäuren. Hier muss man jedoch genau hinschauen, denn häufig ist der Anteil an Nachtkerzenöl (Oenothera Biennis Oil) relativ gering und andere pflanzliche Öle, wie Sonnenblumenöl, überwiegen.
Trockene Haut neigt oft zu Juckreiz und Schuppenbildung und genau dagegen wirkt Nachtkerzenöl. Es versorgt die Haut von innen und außen mit Feuchtigkeit, stellt die natürlich Fettschicht der Haut wieder her und bekämpft erfolgreich Entzündungen, die durch offene Hautstellen entstehen können. Nachtkerzenöl in Hautcremes ist besonders verträglich und schonend. Zwar benötigt die Behandlung der Haut mit diesen handelsüblichen Cremes einige Wochen, bis sich eine konstante Wirkung einstellt, doch lohnt sich die langfristige Verwendung und Einnahme von Nachtkerzenöl immer. Langfristig gehören dann nämlich trockene Hautstellen der Vergangenheit an, der Körper wird angereichert mit Nährstoffen und die Haut wird dadurch wunderbar aufgepolstert, straff und gesund.
Auch hier empfiehlt sich eine kombinierte Behandlung von Kapseln und der äußeren Anwendung durch Creme. Über den Zeitraum der Einnahme können der Körper und die Haut dann eine schützende Barriere gegen äußere, schädliche Einflüsse aufbauen, die die Haut immer wieder austrocknen können. Die Haut ist dann auch in der Lage, Feuchtigkeit besser zu speichern und nicht mehr so schnell auszutrocknen. Sanft in die Haut einmassiert, wird dadurch sogar die Durchblutung angeregt, was sich zusätzlich positiv auf das Hautbild auswirkt.
Nachtkerzenöl für das Gesicht
Die Haut im Gesicht ist besonders empfindlich und ist täglich vielen schädlichen Faktoren ausgesetzt, die das Hautbild verändern und sogar schädigen können. Die Haut muss Umwelteinflüsse wie Hitze, Sonnenlicht und Kälte aushalten, die sie austrocknen lassen. Kosmetische Produkte mit chemischen Inhaltsstoffen sorgen zusätzlich für Austrocknung und Irritationen. Auf der Haut des Gesichts zeigen sich außerdem ungesunde Ernährung, Stress und Entzündungen meist zu allererst. Um diesen Faktoren entgegen zu wirken und die Gesichtshaut zu schützen und zu regenerieren, hilft Nachtkerzenöl auf viele Arten.
Zunächst kann man das Öl als Intensivkur pur auftragen, um die Haut mit Fettsäure, Feuchtigkeit und Nährstoffen zu versorgen und zunächst die durch Trockenheit bedingten Spannungsgefühle zu minimieren. Diese Intensivbehandlung schützt die Haut auch zugleich vor erneuter Austrocknung, da sich die Omega-6-Fettsäuren als schützender Film auf die Haut legen und sich in die Membran integrieren. Da Nachtkerzenöl leicht komedogen ist, sollte es bei regelmäßiger Anwendung mit einem nicht komedogenen Öl gemischt werden.
Hier findest Du eine umfangreiche Liste mit (nicht) komedogenen Ölen.
Doch nicht nur als Intensivkur bringt Nachtkerzenöl tolle Effekte auf die Haut zum Vorschein. Beigefügt zur Tagespflege oder in die Nachtcreme, bewirkt Nachtkerzenöl ebenfalls einen Ausgleich des Feuchtigkeitshaushalts der Haut und regt die Zellerneuerung an.
Nachtkerzenöl als Nahrungsergänzung
Die Vielfältigkeit des Nachtkerzenöls erlaubt auch eine Verwendung als Speiseöl und gesunde Nahrungsergänzung. Bei der Einnahme als pures Öl, in kalter Form in Speisen gemischt, aber auch die Einnahme von Kapseln über einen längeren Zeitraum, versorgen den Körper mit lebenswichtigen Fettsäuren. Diese Fettsäuren stärken das Immunsystem, versorgen die Haut und bekämpfen Entzündungen von innen heraus. Das Nachtkerzenöl sollte keinesfalls erhitzt werden, um die Inhaltsstoffe nicht durch Hitze zu zerstören.
Nachtkerzenöl für die Haare
Der pflegende Effekt, den Nachtkerzenöl mit seinen Inhaltsstoffen auf die Haut hat, lässt sich auch bei der Anwendung im Haar und auf der Kopfhaut feststellen. Um jedoch die Haare gesund zu pflegen, sollte man zunächst bei der Kopfhaut und den Haarwurzeln beginnen. Sind sie gepflegt und gesund, kann das Haar kräftig und gestärkt nachwachsen. Schon eine kleine Menge von einem Esslöffel Nachtkerzenöl genügt für eine Intensivpflege der Kopfhaut. Das Öl wird bevorzugt pur vor dem Haarewaschen auf die feuchte Kopfhaut aufgetragen und sanft einmassiert. Die Massage bewirkt dabei eine gesteigerte Durchblutung der empfindlichen Kopfhaut, wodurch die Haarwurzeln besser durchblutet werden und das Haarwachstum angeregt wird. Die Trockenheit der Haut wird gelindert und Juckreiz und Schuppenbildung gehen deutlich zurück. Die Kopfhaut ist besonders dankbar für eine intensive Feuchtigkeitspflege, da sie durch chemische Haarpflegeprodukte, Kälte und Sonnenlicht sehr schnell austrocknen kann und es dann zu Schuppen und Juckreiz kommt. Das Nachtkerzenöl hinterlässt keinen Fettfilm, wenn es nach der Intensivkur mit einem milden Shampoo ausgewaschen wird.
Nicht nur die Kopfhaut profitiert von einer Behandlung mit Nachtkerzenöl, auch trockenes, brüchiges Haar lässt sich wirksam mit dem Öl behandeln und regenerieren.
Das pflegende Öl wird auf die gesamten Längen der Haar aufgetragen. Vor dem Waschen als Haarmaske, nach dem Waschen als kleine Kur für zwischendurch. Nachtkerzenöl hilft besonders bei trockenem, brüchigem Haar, das eine hohe Porosität besitzt. Die enthaltenen Fettsäure dringen mit ihren Molekülen tief in die Haarstruktur ein und reparieren sie von innen. Das Haar wird genährt und mit der Feuchtigkeit versorgt, die es so dringend benötigt. Außerdem legt sich Nachtkerzenöl schützend über die Haaroberfläche und schützt das Haar vor weiteren Beschädigungen durch wetterbedingte Umwelteinflüsse, chemische Haarpflege und Hitze durch Stylingprodukte wie Fön und Glätteisen.
Für stark geschädigtes Haar empfiehlt sich auch hier eine Intensivkur über Nacht, die auch die Kopfhaut mit einbezieht. Zum Schutz der Bettwäsche sollten die Haare nach der Ölbehandlung in ein Handtuch gewickelt werden. Am Morgen wird das Nachtkerzenöl dann gründlich und mit einem milden Shampoo ausgewaschen und wie gewohnt frisiert. Das Haar wird griffiger, lässt sich besser stylen und bekommt einen gesunden Glanz. Über den Tag verteilt in geringen Mengen in die Haarspitzen einmassiert, werden diese vor Spliss geschützt und brechen nicht mehr so schnell ab. Die Behandlung von strapaziertem, trockenem Haar mit Nachtkerzenöl ist absolut lohnenswert, denn es verleiht dem Haar schon nach wenigen Anwendungen ein gesundes Aussehen und reduziert die Anzeichen von Spliss, Schuppen und Haarbruch um ein Vielfaches. Für die Anwendung benötigt man nur ganz geringe Menge für tolle Erfolge. Alternativ lässt sich Nachtkerzenöl auch in das tägliche Shampoo oder den Haarconditioner mischen für eine noch hochfrequentere Verwendung des wertvollen, pflegenden Öls im Alltag.
Verabreichungsformen von Nachtkerzenöl
Nachtkerzenöl gibt es nicht nur al s reines Öl, sondern auch in Kapseln, in denen Nachtkerzenöl in konzentrierter Form enthalten ist. Der Kauf von Kapseln garantiert eine unkomplizierte, schnelle und richtig dosierte Einnahme der idealen Menge an ungesättigten Fettsäuren. Besonders geeignet sind die Kapseln für diejenigen, die den Eigengeschmack des puren Nachtkerzenöls nicht sonderlich schätzen und daher Schwierigkeiten haben, es in purer Form zu sich zu nehmen.
Beim Kauf der Kapseln sollte jedoch, wie beim reinen Nachtkerzenöl, auf Qualität, Inhaltsstoffe und Herkunft des enthaltenen Öls geachtet werden. So kann man sicherstellen, ein hochwertiges Produkt zu sich zu nehmen, dem keine anderen Inhaltsstoffe beigefügt wurden und das gut verträglich ist. Während der Einnahme sollte man dem Körper ausreichend Flüssigkeit zuführen, da die Kapseln meist über einen längeren Zeitraum und bis zu zwei Mal täglich eingenommen werden.
Cremes mit enthaltenem Nachtkerzenöl sind häufig vollständig biologisch hergestellt und enthalten weitere wertvolle Inhaltsstoffe, die die Wirkung des Nachtkerzenöl noch verstärken. Solche Cremes erhält man in den meisten Apotheken, aber auch online. Ähnlich wie auch bei den Kapseln und dem reinen Nachtkerzenöl sollte man beim Kauf dieser Cremes sein Augenmerk ganz besonders auf die Zusammensetzung, die Qualität und die Reinheit richten. Eine schonende Herstellung des Gesamtproduktes garantiert eine hohe Wirksamkeit und zufriedenstellende Anwendung.
Alternativ kann man pures Nachtkerzenöl auch in die täglichen Pflegeprodukte mischen: Tagescreme, Nachtcreme, Shampoo, Conditioner oder Duschgel. So fügt man den täglich verwendeten Pflegeprodukten die wertvollen, pflegenden Vorteile des Nachtkerzenöls hinzu und kann sie wie gewohnt verwenden.
Lagerung und Haltbarkeit von Nachtkerzenöl
Bereits beim Kauf von Nachtkerzenöl sollte unbedingt auf die Qualität des Öls geachtet werden. Hier lohnt es sich nicht, auf den Preis zu achten, da in günstigen Produkten häufig nur ein kleiner Teil des hochwertigen Öls enthalten ist und somit die Wirksamkeit nicht gegeben ist. Ein Nachtkerzenöl, das hochwertig ist, stammt aus biologischem Anbau, ist kaltgepresst und besteht zu 100% aus dem aus der Nachtkerze gewonnenen Öl und enthält ist an der Bezeichnung Oenothera Biennis Oil zu erkennen.
Achtet man auf diese Kriterien beim Kauf, so kann man sichergehen, ein hochwertiges, wirksames Produkt zu verwenden. Zudem muss das Öl unbedingt in einer abgedunkelten, luftdicht verschlossenen Flasche aufbewahrt, beziehungsweise abgefüllt sein. Sonnenlicht, Wärme und Sauerstoff beschleunigen den Prozess des Verderbens und verflüchtigen die Inhaltsstoffe sehr schnell.
Da Nachtkerzenöl zu einem großen Teil aus ungesättigten Fettsäuren besteht, kann das Öl nach dem Öffnen der Flasche schnell ranzig werden und verderben. Daher sollte die angebrochene Flasche möglichst innerhalb von 3 Monaten aufgebraucht werden, an einem kühlen Ort aufbewahrt werden und wenig mit Sonnenlicht in Kontakt kommen. Wählt man beim Kauf eine geringe Abfüllmenge, so kann man sicherstellen, die kleine Menge innerhalb dieses Zeitraumes aufbrauchen zu können.