Das Wichtigste in Kürze
  • Thymianöl ist ein ätherisches Öl, das durch Wasserdampfdestillation aus dem Thymianstrauch gewonnen wird.
  • Insgesamt gibt es 7 verschiedene Chemotypen (abhängig von der Thymianart).
  • Das Öl wird wegen seiner antibakteriellen und antiviralen Wirkung geschätzt.
  • Thymianöl wird unter anderem als Hausmittel bei Erkältungsbeschwerden verwendet.
  • Thymianöl sollte lichtarm, kühl und trocken gelagert werden.
  • 10 ml naturreines Thymianöl kostet circa 12 Euro.
ThymianölEin kleiner Strauch wächst seit Menschengedenken in ganz Europa sowie in einigen Ländern Nordafrikas. Seit der Entdeckung seiner ätherischen Öle wird Thymian als Kosmetikum, Küchengewürz und Heilmittel verwendet.

Dabei muss in der Zusammensetzung und Wirksamkeit zwischen einer großen Menge unterschiedlicher Thymiansorten unterschieden werden.

Thymianöl ist ein bewährtes Hausmittel gegen vielerlei Beschwerden. Es ist sehr intensiv und daher nur tröpfchenweise anzuwenden. Die Zusammensetzung der wirksamen Inhaltsstoffe ändert sich je nach dem Erntezeitpunkt.

Was interessiert Dich?

Was ist Thymianöl?

Thymian wächst inzwischen weltweit wild, auf Anbauflächen oder in Gärten. Er gedeiht am besten auf trockenen oder halbtrockenen Flächen, die von der Sonne verwöhnt werden. Wegen seiner stark duftenden Blüten wird er als Pollenquelle von Bienen genutzt. Damit ist er nicht nur ein beliebtes Küchenkraut, sondern gleichzeitig eine Bienenweide. Das Öl des Thymians wird schon seit vielen Jahrhunderten genutzt. Doch was genau die verschiedenen Wirkungen auslöst, ist erst seit dem 19. Jahrhundert genauer untersucht. Aus dieser Zeit stammt auch die erste bekannte Systematisierung sämtlicher Unterarten von Thymian. Thymianöl gehört zu den ätherischen Ölen. Es ist in den Stängeln, Blättern und Blüten der Thymianpflanze enthalten. Allerdings gibt es sehr viele unterschiedliche Thymianarten und somit unterschiedlich zusammengesetzte Öle. Optisch sind völlig transparentes, rötliches oder gelbliches Thymianöl bekannt. Sie stammen vom Echten Thymian (Thymus vulgaris), dem Joch-Thymian (Thymus zygis), dem Sandthymian (Thymus serpyllum) oder dem Breitblättrigen Thymian (Thymus pulegioides). Jede Sorte gehört zu einem anderen Chemotypen. Dieser Chemotyp verändert sich nochmals pro Pflanze mit dem Verlauf der Jahreszeiten. Insgesamt gibt es Thymianöle von sieben Chemotypen.

PRIMAVERA Ätherisches Öl Thymian Linalool bio 5 ml - Aromaöl, Duftöl, Aromatherapie - kräftigend, aktivierend, anregend - vegan
Bezeichnung
Primavera Thymianöl
Bio-Qualität
Lichtgeschützte Flasche
Material der Flasche
Glas
Preis pro 100 ml
circa 26 Euro
Prime-Vorteil
-
Erhältlich bei
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Gewinnung von Thymianöl

Das reine Thymianöl (Oleum thymi, Thymi aetheroleum) wird seit Jahrhunderten aus Pflanzenteilen des Thymians auf die gleiche Weise gewonnen. Doch es ist auch möglich, ein ähnlich wirksames, wenn auch nicht reines Thymianöl selber herzustellen.

Um bei der industriellen Herstellung einen Liter reines Thymianöl zu gewinnen, müssen ungefähr 50 Kilogramm Thymian verwendet werden. Dafür werden die oberirdischen Teile des Thymians zu verschiedenen Zeiten, aber stets während der Blüte, geerntet. Sie werden anschließend für etwa acht Stunden mit Wasserdampf destilliert. Der Fachmann spricht in diesem Zusammenhang von Wasserdampfdestillation.

Welche Zusammensetzung das gewonnene naturreine Thymianöl hat, hängt vom Zeitpunkt der Ernte ab. Mit der genauen Kenntnis dieser Unterschiede in der Entwicklung des Thymians kann die spätere Qualität und Wirkung des Öls schon vor dem Destillieren beeinflusst werden. Fast ein Viertel der jährlichen Produktion von Thymianöl stammen übrigens aus der Türkei. Weitere beachtliche Anbaugebiete liegen in Spanien und Indien.

Thymianöl aus eigener Herstellung ist nicht rein und weniger wirkungsvoll wie das Öl aus industrieller Gewinnung, da es sich nicht um ein ätherisches Öl handelt. Als Küchenzutat schmeckt es jedoch sehr angenehm. Wer eigenes Thymianöl herstellen möchte, erntet Thymian am besten im Hochsommer. Jetzt ist der Anteil der angenehmen Geschmackskomponenten bereits sehr hoch. Zunächst werden die frischen, gewaschenen Thymianzweige mit Olivenöl übergossen. Nun zieht dieses Gemisch für etwa zwei bis vier Wochen an einem kühlen, lichtgeschützten Ort. Anschließend werden die Zweige aus dem Öl entfernt und dieses nochmals gründlich gesiebt. Das Ergebnis ist ein sehr aromatisches, mildes Thymianöl, welches für viele Speisen wie Lamm, Geflügel, Pasta oder Salate gut geeignet ist. Wichtig für lange anhaltenden Geschmack ist das Abfüllen des fertigen Öls in kleine Gefäße. Am besten sind dafür dunkle Glasflaschen geeignet. In ihnen bleiben die aromatischen Wirkstoffe besonders lange haltbar. Auf Vorrat sollte Thymianöl aus Eigenproduktion nicht abgefüllt werden. Besser sind kleine Mengen, die bei Bedarf immer wieder neu angesetzt werden. In der blütefreien Winterzeit geben durchaus auch getrocknete Thymianzweige ihr Aroma an das Olivenöl ab.

Inhaltsstoffe im Thymianöl

Je nach Sorte kommen die Inhaltsstoffe im Thymianöl in unterschiedlicher Menge vor. Die Ölhersteller in den industriellen Anbaugebieten variieren für die gewünschte Zusammensetzung die Erntezeit. Auch die Bodenbeschaffenheit verändert die Entwicklung der Thymianpflanzen und somit die Beschaffenheit des gewonnenen Öls. Hauptsächlich sind in den handelsüblichen Sorten des Thymianöls diese Phenole und Ester daraus henthalten:

  • Thymol – dieser Inhaltsstoff kommt in jedem Thymianöl vor. Er kann bis zu 75 Prozent betragen.
  • Caravarol – in Ölen mit diesem Inhaltsstoff ist Thymol nur zu höchstens fünf Prozent enthalten.
  • Geraniol – in solchen Thymianölen können je nach Jahreszeit bis zu 90 Prozent des Inhaltsstoffs vorkommen.
  • Thyanol – es kann über die Hälfte eines Thymianöls ausmachen.
  • Terpineol – es kann im Verhältnis Eins zu Zwei zu verschiedenen Alkoholen und Estern bis zu 80 Prozent betragen.
  • Linaolool – es kann bis zu 96 Prozent der Inhaltsstoffe ausmachen, allerdings auch mit verschiedenen Estern des Linaolool.

Wirkung von Thymianöl

Thymianöl wirkt antibakteriell und antiviral. Allerdings sind die zugeschriebenen Wirkungen (wie bei allen Heilpflanzen) zum Teil abenteuerlich. Dennoch gibt es eine Vielzahl von Berichten, die von guten Ergebnissen bei der Anwendung bei typischen Erkältungsbeschwerden wie Husten und Schnupfen, im Rahmen der Hautpflege oder der Aromatherapie berichten.

Wirkung auf die Haut

Auf der Haut wirkt Thymianöl gut reinigend und antibakteriell. Allerdings darf Thymianöl wie jedes ätherische Öl nur mithilfe eines Trägeröls und nicht pur auf die Haut aufgebracht werden. Analog zu Teebaumöl hilft auch Thymianöl bei Pickel und Unreinheiten. Gleichzeitig wirkt das Trägeröl (zum Beispiel Mandelöl) auf die Haut nährend. Schlecht heilende Wunden sollen mithilfe des Öls schneller abheilen. Bewährt haben sich hierbei Auflagen, Pflaster oder Umschläge mit Thymianöl. Schweißgeruch verschwindet durch die Anwendung von Thymianöl zuverlässig. Bei Gefallen an dem Duft kann es daher auch in sehr geringer Dosierung zum selbstgemachten Kokosöl-Deo mit Natron hinzugegeben werden. Aber auch als Hausmittel gegen den Geruch von Schweißfüßen ist Thymianöl denkbar.

Wirkung bei inneren Beschwerden

Thymianöl wirkt entkrampfend und schleimlösend. Durch die antibakterielle Wirkung unterstützt das Öl bei der Behandlung von grippalen Infekten und einer Bronchitis. Im Mundraum hilft Thymanöl gut gegen Bakterien, die für Zahnfleischentzündungen und Entzündungen der Mandeln verantwortlich sind. Es tötet diese ab und hemmt bereits vorhandene Entzündungen.

Nebenwirkungen von Thymianöl

Allergiker können bei der Einnahme und Anwendung von Thymianöl eine Kreuzallergie entwickeln. Dafür sind einige Wirkstoffe des Öls verantwortlich. Deren Zusammensetzung ähnelt der von Pollen. Wer von sich weiß, dass er zu Allergien neigt, sollte deshalb auf Thymianöl verzichten. Eine mögliche Folge allergischer Reaktionen ist eine Nesselsucht. Mit diesen juckenden Rötungen und Quaddeln scheidet der Körper über die Haut vermeintliche Giftstoffe aus. Frauen während der Schwangerschaft dürfen Thymian als Tee oder Küchengewürz durchaus verwenden. Doch von der Einnahme des reinen Thymianöls ist dringend abzuraten. Denn die hoch konzentrierten Inhaltsstoffe regen die Gebärmutter an. Dies kann frühzeitige Wehen auslösen. Bei zu hoher Dosierung des Öls bei Inhalationen oder auf der Haut sind starke Reizungen der Augen möglich. Oft handelt es sich dabei allerdings um eine Reaktion, die auf Wechselwirkungen mit anderen Inhaltsstoffen, beispielsweise auf das Zusammenspiel mit heißem Wasser, zurückzuführen ist. Wurde eine Wunde versehentlich mit zu viel Thymianöl behandelt, sollte die gereizte Stelle sofort mit viel Wasser abgespült werden.

Formen der Anwendung von Thymianöl

Thymianöl lässt sich mit einem Diffuser nutzen
Thymianöl lässt sich mit einem Diffuser nutzen

Beim Inhalieren von Thymianöl kommt ein feiner Nebel mit wenigen Tröpfchen Thymianöl in den Atemwegen an.

Bei Erkältungsbeschwerden wird eine klassische Dampfinhalation empfohlen. Dafür kommen wenige Tropfen Thymianöl in heißes Wasser. Dieses Gemisch wird jetzt vorsichtig mit dem Gesicht unter einem Handtuch eingeatmet. Wirksam ist die Dampfinhalation bei Beschwerden der oberen Atemwege.

Sitzt die Erkältung tiefer, kann eine Tröpfcheninhalation Linderung verschaffen. Hierbei werden wenige Tröpfchen Thymianöl mit einem Vernebler eingeatmet.

Der Geruch von Thymianöl ist sehr intensiv – immer auch abhängig vom jeweiligen Chemotyp. Zur Raumbeduftung oder in der Aromatherapie kommt Thymianöl dennoch zum Einsatz. Mithilfe eines Diffusers lässt sich schnell ein angenehm würziger Duft verbreiten.

Wir haben verschiedene Diffuser getestet. Hier geht es zu unserem Diffuser Test.

Bei beiden Varianten ist jedoch eine vorsichtige Dosierung wichtig, um Reizungen zu lindern und nicht zu verstärken. Erwachsene sollten während einer Erkältungsphase drei- bis viermal täglich inhalieren.

Für die Anwendung auf der Haut wird eine Auflage des Öls hergestellt. Dazu werden wenige Tropfen Thymianöl mit einem Trägeröl vermischt. Thymianöl wird auch anderen Hausmitteln wie Mundspülungen oder Waschlotionen zugesetzt. Hier soll es wegen seiner geruchsbindenden Eigenschaften eingesetzt werden. Bewährt hat sich seit langer Zeit Thymianöl als Zusatz zum Badewasser. Es genügen für die wohltuenden Wirkungen schon drei Tropfen für ein Vollbad. Die Haut nimmt die Öltröpfchen gut auf, da diese sich nicht im Wasser lösen.

Qualitätsstufen bei Thymianöl

Es gibt vom naturreinen Thymianöl eine Menge unterschiedlicher Zusammensetzungen. Die beste Qualität und somit die höchste Wirksamkeit sind bei den Ölsorten aus dem Echten Thymian oder dem Joch-Thymian gewährleistet. Auch Mischöle aus beiden Thymianarten eignen sich gut für die innere und äußere Anwendung. Ein qualitativ hochwertiges Thymianöl zeigt eine transparente, gelbliche oder rötliche Farbe. Es finden sich auch bei genauem Ansehen keine Schwebestoffe oder andere Farbanteile im Öl. Sind auf dem Etikett Zusatzstoffe angegeben, handelt es sich nicht um das reine Öl. Es gilt aber: Je mehr Zusatzstoffe, desto geringer ist die Wirkung.

Darreichungsformen von Thymianöl

Thymianöl gibt es außer in Flaschen auch in anderen Formen. Die Wirkstoffe im Thymianöl sind flüchtig. Deshalb wird das pure Öl nur in kleinen Füllmengen von zehn Milliliter angeboten. Dennoch reicht ein solches Fläschen für viele Wochen. Immerhin werden pro Anwendung außen oder innen nur wenige Tropfen verwendet. Die Anbieter weisen bei der Artikelbeschreibung immer darauf hin, dass Thymianöl nicht unverdünnt eingesetzt werden soll. In der Regel sind die Flaschenverschlüsse so gestaltet, dass wirklich nur Tropfen für Tropfen entnommen wird. Für Vielverbraucher bieten wenige Händler auch Füllmengen von 100 ml an. Diese sind wegen der Flüchtigkeit der Inhaltsstoffe nur dann sinnvoll, wenn ein Verbrauch innerhalb weniger Wochen gewährleistet ist.

Wer Thymianöl einnehmen möchte, kann statt auf pure Tropfen auch auf Weichkapseln zurückgreifen. Diese enthalten entweder eine Einzeldosis Thymianöl oder ein Pulver aus Thymian. Gerne werden einem solchen Pulver auch andere Heilkräuter beigemischt. Darauf muss bei der Auswahl der Kapseln geachtet werden. Die Wirkung der Weichkapseln ist so gut wie bei der puren Einnahme. Aber auch hier gilt: Eine Unterdosierung schwächt die Wirkung ab, eine Überdosierung kann zu den beschriebenen Nebenwirkungen führen.

Thymianöl als Verdauungshilfe wird gerne in flüssiger Form mit Alkohol angeboten. Außerdem sind geringe Mengen Thymianextrakte in Bonbons und Nasensprays, Säften und Pastillen, Waschzusätzen oder Balsams, in Mundspülungen oder Instant-Tees enthalten.

Lagerung und Haltbarkeit von Thymianöl

Thymianöl wird am besten kühl und trocken gelagert. Es ist in dunklen Flaschen verpackt und so grundsätzlich vor Licht geschützt. Dennoch sollte das gelagerte Öl an einem Ort stehen, zu dem kein Sonnenlicht gelangt. Denn auch die Wärme des Lichts würde viel der wertvollen Inhaltsstoffe zerstören. Eine Aufbewahrung im Kühlschrank ist bei verschlossenen Flaschen nicht nötig. Die Speisekammer hat in der Regel eine gleichmäßige, zur Lagerung von Thymianöl optimale Temperatur. Im verschlossenen Zustand hält sich Thymianöl bei voller Wirksamkeit für wenigstens ein Jahr. Nach Anbruch der Flasche sollte der Inhalt innerhalb weniger Wochen bis maximal drei Monate aufgebraucht werden. Danach sind die ätherischen Inhaltsstoffe kaum noch vorhanden.