- Aprikosenöl ist kein Fruchtfleischöl, sondern wird durch Pressung aus dem Kern der Aprikose gewonnen.
- Aprikosenkernöl ist leicht komedogen (Wert 2-3) und sollte vor der Anwendung im Gesicht mit anderen Ölen gemischt werden.
- Die enthaltenen Fettsäuren und Vitamine machen das Öl zu einem reichhaltigen Pflegeöl.
- Das Öl spendet viel Feuchtigkeit und eignet sich zur Pflege von Haut und Haaren.
- Trocken und relativ lichtarm gelagert, hält das Öl circa 3 – 6 Monate.
- 100 ml Aprikosenöl in Bio-Qualität kostet circa 8 Euro.

Der Einfachheit halber wird das Öl oft Aprikosenöl genannt, doch wäre Aprikosenkernöl eigentlich die richtige Bezeichnung. Das Öl wird nämlich nicht aus dem Fruchtfleisch der Aprikose gewonnen, sondern aus der Mandel der Frucht, die sich innerhalb des Steins befindet.
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Die Aprikose wächst am Aprikosenbaum beziehungsweise -strauch, kommt ursprünglich aus China und kam etwa 3000 v. Chr. über Armenien dann auch nach Europa. Man vermutete ihren Ursprung zunächst in Armenien selbst, was ihr den Namen „Prunus armeniaca“, armenische Pflaume, einbrachte. Heute wird die Aprikose überwiegend in den mitteleuropäischen Ländern Spanien und Italien angebaut, aber auch in Ungarn und Teilen von Österreich und der Schweiz ist sie zu finden. Das größte Anbaugebiet der Aprikose ist jedoch die Türkei. Besonders gut gedeiht die Aprikose in wärmeren, höher gelegenen Regionen und wird besonders oft auf Höhen von bis zu 4000 Metern angepflanzt.
Das aus der Mandel der Aprikose gewonnene Aprikosenkernöl ist besonders gehaltvoll und ein wichtiger Bestandteil vieler kosmetischer Produkte. Für die Ölproduktion können süße Zuchtaprikosen oder Wildaprikosen verwendet werden. Aus den Kernen der süßen Aprikosen wird häufig das kostengünstigere Produkt zu mandel-basiertem Marzipan, das sogenannte Persipan, hergestellt. Da das süßliche Öl der Zuchtaprikosen auch zur Süßwarenherstellung genutzt wird, ist dessen Verzehr unbedenklich und sehr schmackhaft. Die Kerne der Zuchtaprikosen schmecken aromatisch, süßlich und nussig. Bei dem aus den Kernen der säuerlichen Wildaprikosen gewonnenen Öl wird vom Verzehr eher abgeraten. Ähnlich gehaltvoll und wirksam wie das Öl der Zuchtaprikosen, schmeckt dieses Öl jedoch säuerlich und bitter, ganz ähnlich dem Geschmack der Frucht. Die wildgewachsenen Aprikosen bieten in ihrern Kernen sogar noch mehr wertvolle Inhaltsstoffe als ihre gezüchteten Zwillinge und daher wird ihr Öl bevorzugt in der Kosmetikindustrie verwendet.
Beide Varianten der Aprikose, ob gezüchtet oder wildgewachsen, bieten somit ihre Vor- und Nachteile bei der Verwendung und Wirksamkeit des Öls, bringen jedoch tolle Effekte für den Körper, die Haut und die Haare.
Gewinnung und Herstellung von Aprikosenkernöl
Die Gewinnung von Aprikosenkernöl ist im Prozess der Herstellung mit viel mühsamer Handarbeit verbunden, was das Öl später sehr wertvoll aber auch entsprechend teuer macht. In den europäischen Anbaugebieten werden die reifen Aprikosen im Juli geerntet. Dies geschieht meist maschinell. Anschließend müssen die Aprikosen je nach Art einen längeren Trocknungsprozess durchlaufen. Die Zuchtaprikosen werden zunächst halb getrocknet, ehe dann der längliche, bauchige Aprikosenkern herausgedrückt und entfernt wird, damit er separat weiter getrocknet werden kann. Die Wildaprikosen halbiert man gleich nach der Ernte, um an den wertvollen Inhalt, den Stein, zu gelangen. Die entfernten Steine der Aprikosen haben etwa eine Länge von 2,5 Zentimetern und werden nun weiterhin getrocknet, ehe man sie aufbrechen und die mandelförmigen Kerne entnehmen kann. Dieser Kern ist die wertvolle Grundlage des Aprikosenkernöls, denn er enthält einen Ölgehalt von bis zu 50 Prozent. Nachdem die Kerne einer strengen Qualitätskontrolle unterzogen und handverlesen wurden, kann nun aus den fehlerfreien Kernen das Aprikosenkernöl gewonnen werden.
Das wertvolle Aprikosenkernöl wird mittels des Kaltpressverfahrens gewonnen, einem Ölgewinnungsverfahren, bei dem gänzlich auf Hitze und Wärme verzichtet wird, um die wertvollen Inhaltsstoffe des Öls bei der Gewinnung nicht zu zerstören. Mit schweren Pressen und großem Druck wird das Öl aus den Kernen herausgepresst und aufgefangen. Da Aprikosenkernöl einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren enthält, ist es eine gängige Methode geworden, das gewonnene Öl anschließend zu raffinieren, um es langfristig haltbarer zu machen. Die Fettsäuren im natürlichen Öl sorgen nämlich dafür, dass es schnell ranzig wird und damit nicht sehr lange haltbar ist. Hier greift man immer öfter auf das Verfahren der physikalischen Raffination zurück, die zwar aufwändiger, jedoch mit weniger Chemikalien verbunden ist als die chemische Raffination. Ausserdem entsteht bei diesem Verfahren weniger Abwasser und die Verlustmenge durch Raffination ist geringer. Durch die verringerten Chemikalien im raffinierten Öl verringert sich auch das Risiko von allergischen Reaktionen, die bei chemisch raffiniertem Öl auftreten können. Durch das physikalische Verfahren des Raffinierens ist das Aprikosenöl somit auf schonende Weise länger haltbar und nutzbar.
Das raffinierte Öl erkennt man an der helleren Farbe und dem kaum wahrnehmbaren Geruch. Kaltgepresstes, unraffiniertes Aprikosenöl hat einen unaufdringlichen Geruch.
Inhaltsstoffe von Aprikosenkernöl
Die Vielfalt und Kombination der wichtigen ungesättigten Fettsäuren macht das Aprikosenöl so wertvoll für die Anwendung im und am Körper. Der Körper benötigt Fettsäuren dringend für einen funktionierenden Stoffwechsel, Reizverarbeitung und Erneuerung. Einige davon kann der menschliche Körper nicht selbst herstellen, weshalb sie von außen über die Nahrung zugeführt werden müssen.
Wichtige Inhaltsstoffe
Den größten Anteil im Aprikosenöl macht die Oleinsäure, die man auch Ölsäure nennt, mit fast 70 Prozent aus. Die Ölsäure ist eine der wichtigsten, wertvollsten ungesättigten Fettsäuren, die vom Körper nicht selbst produziert werden kann und daher extern zugeführt werden muss. Die Ölsäure dient dem Körper als Basis, um andere wichtige Fettsäure selbst zu produzieren und deren Wirkung zu entfalten und zu verstärken. Die Ölsäure, die natürlicherweise im Aprikosenkernöl vorhanden ist, zählt zu den Omega-9-Fettsäuren.
Zu den Omega-6-Fettsäuren zählt die wertvolle Linolsäure, die mit knapp 25 Prozent Anteil im Aprikosenkernöl vorhanden ist. Linolsäure ist ebenfalls eine wichtige ungesättigte Fettsäure, die dem Körper zugeführt werden muss, da er sie nicht selbst produzieren kann. Diese Fettsäure ist ein wahres Multitalent, wenn es um Hautpflege geht. Sie beruhigt gereizte Haut, führt ihr wichtige Nährstoffe und Feuchtigkeit zu und hemmt Entzündungen, Spannungen und Juckreiz. Linolsäure ist somit ein natürlicher Wirkstoff für schöne, gepflegte Haut.
Die nächsten beiden Vertreter der ungesättigten Fettsäuren im Aprikosenkernöl sind Palmitinsäure und Stearinsäure. Diese beiden Fettsäuren sind im menschlichen Körper schon vorhanden und dienen, ähnlich wie Ölsäure, als Basis und Grundlage zur Herstellung anderer wichtiger Fettsäuren. Die Palmitinsäure ist mit etwa 6 Prozent im Öl vertreten und ist ein wichtiges, körpereigenes Zwischenprodukt beim menschlichen Stoffwechsel. Die Stearinsäure beläuft sich im Öl auf etwa 2 Prozent und gehört zur Gruppe der Carbonsäuren. Stearinsäure wird industriell häufig in Reinigungsmitteln verwendet.
Eine weitere ungesättigte Fettsäure im Aprikosenkernöl ist die Palmitoleinsäure, die mit 0,6 Prozent vorhanden ist. Sie zählt zu den ungesättigten Omega-7-Fettsäuren.
Ein wichtiger Nährstoff des Aprikosenöls ist das Tocopherol, auch Vitamin E genannt. Es bindet die freien Radikale im Öl, die für dessen Zerfall und Verderb verantwortlich sind. Somit bewahrt der hohe Anteil Vitamin E die vielen verschiedenen ungesättigten Fettsäuren davor, zu schnell schlecht zu werden, wirkt antioxidativ und macht das Öl länger haltbar. Außerdem ist Tocopherol ein wichtiger Nährstoff für die menschliche Haut. Im Aprikosenkernöl finden sich auch häufig geringe Anteile anderer Vitamine wie B-Vitamine und Vitamin A.
Nährwerteangaben und Kalorien von Aprikosenkernöl | |
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Menge pro 100 Gramm | |
Kalorien | 884 |
Fett | 100 g |
| 6 g |
| 29 g |
| 60 g |
Kohlenhydrate | 0 g |
| 0 g |
Protein | 0 g |
Wirkung von Aprikosenkernöl
Das aus dem Aprikosenkern gewonnenen Öl bringt eine Menge positiver Effekte für Körper und Haut mit sich, was in seiner Zusammensetzung aus wertvollen ungesättigten Fettsäuren begründet liegt. Die vielen gesunden Mineralstoffe und Vitamine bringen zusätzlich Energie und beeinflussen die Wirkung positiv. Je nach Einsatzgebiet kann Aprikosenkernöl gezielt gegen Probleme der Haut, der Haare oder des Körpers verwendet werden.
Wirkung auf die Haut
Besonders durch die enthaltene Linolsäure besticht das Aprikosenkernöl als hervorragendes Hautpflegeöl. Linolsäure zählt zu den lebenswichtigen Omega-6-Fettsäuren, die der Körper und die Haut benötigen, um weitere Fettsäuren zu bilden. Da die Linolsäure natürlicherweise auch in der Haut vorkommt, kann sie von aussen zugeführt besonders gut aufgenommen werden, – inbesondere, wenn der Haut Feuchtigkeit fehlt oder sie geschädigt ist. So versorgt das Aprikosenkernöl mit seinen wertvollen Fettsäuren die Haut optimal mit Feuchtigkeit und verbessert die Hautstruktur und das Hautbild. Durch die Behandlung mit Aprikosenkernöl wird die Haut dauerhaft weicher, elastischer, gestrafft und widerstandsfähiger. Die Haut kann sich nach Verletzungen und schädlichen Einflüssen schneller erholen und erneuern. Nach Sonnenbrand und Verbrennungen benötigt die Haut dringend Feuchtigkeit. Aprikosenkernöl legt ausserdem eine schützende Schicht auf die Haut und schützt sie vor weiteren Schäden. Auch gegen Mitesser und dunkle Flecken kann Aprikosenkernöl eingesetzt werden. Bei Pilzerkrankungen der Haut und Nägel wirkt Aprikosenkernöl antifungal und bekämpft den Pilz auf natürliche Weise.
Durch das im Aprikosenkernöl enthaltene Tocopherol wird die Haut zusätzlich gestärkt und vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Hitze, Kälte und sogar Sonnenlicht geschützt. Es wirkt entzündungshemmend und beschleunigt die Wundheilung ebenso, wie es Narbenbildung mildert. Die im Öl enthaltenen Fettsäuren in Verbindung mit den wertvollen Vitaminen sind ein Frische-Kick für trockene, empfindliche und geschädigte Haut. Vor Allem zu Trockenheit neigende, schuppende, und gereizte Haut („klassische“ Symptome von trockener Haut) profitiert von der Behandlung mit Aprikosenkernöl, da die darin enthaltene Linolsäure auch in vielen kosmetischen und medizinischen Produkten für eben diesen Hauttypen enthalten ist.
Sanft zum Haar und zur Kopfhaut zeigt sich auch hier die unschlagbare Wirkung der Linolsäure im Aprikosenkernöl. Die Fettsäuren mildern Juckreiz und schuppige Kopfhaut direkt an der Haarwurzel, versorgen die gereizte Kopfhaut mit Nährstoffen und Feuchtigkeit und sorgen langfristig für ein starkes, gesundes Haarwachstum. Das Haar wird fülliger, griffiger und weicher, da es optimal mit Vitaminen und Nährstoffen durch Aprikosenkernöl versorgt wird, das eine Austrocknung und damit Haarbruch und Spliss verhindert. Aprikosenkernöl stärkt das Haar und die Kopfhaut und pflegt sanft nach Schäden durch äußere Einflüsse. Wem der Geruch von anderen pflegenen Haarölen, wie Rizinusöl oder Arganöl zu streng ist, sollte sich daher einmal das Kernöl anschauen.
Die einzigartige, wertvolle Zusammensetzung der Aprikosenkernöls macht dieses Öl auch für den Verzehr bestens geeignet. Die gesunde Wirkung der Fettsäuren, die dem Körper unbedingt extern zugeführt werden müssen, spricht für sich. Der menschliche Organismus benötigt ungesättigte Fettsäuren für eine Vielzahl lebenswichtiger Prozesse im kardiovaskulären System und für die Regulation des Cholesterinspiegels. Fettlösliche Toxine können durch Linolsäure vom Körper über die Haut und den Verdauungstrakt ausgeschieden werden. Die Einnahme von Aprikosenkernöl kann der Entstehung vieler Gelenkerkrankungen wie Arteriosklerose und Rheuma vorbeugen. Diese vorbeugende Wirkung wird zusätzlich durch das im Aprikosenkernöl enthaltenen Vitamin B17 begünstigt.
Nebenwirkungen von Aprikosenkernöl
Vor der Anwendung des Öls auf der Haut, sollte zunächst ein wenig Öl in der Armbeuge aufgetragen werden. Sollten sich nach der Anwendung allergische Reaktionen wie Hautrötungen, Juckreiz oder Ausschlag zeigen, sollte ärztlicher Rat eingeholt und die Verwendung pausiert werden. Für den verzehr des Öls sollte ein Produkt gewählt werden, das eindeutig dafür geeignet ist und vom Hersteller entsprechend gekennzeichnet ist.
Anwendungsgebiete von Aprikosenkernöl
Aprikosenkernöl ist sehr vielseitig und wird daher in unterschiedlichen Anwendungsgebieten verwendet. Einen festen Platz hat das Öl bereits in der Kosmetikindustrie und ihren diversen Pflegeprodukten, aber auch im Bereich der Ernährung und Natur-Medizin. Mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen bringt Aprikosenkernöl eine Menge Vorteile und natürliche Effekte für den ganzen Körper – innen wie außen.
Anwendung für die Haut
Die im Aprikosenkernöl enthaltene Linolsäure ist ein wichtiger Lieferant für Feuchtigkeit. In vielen Cremes und Lotions im Handel ist daher Aprikosenkernöl enthalten und sorgt für eine tolle Pflegewirkung. Ob als Tagespflege-Creme, Gesichtsmaske oder Bodylotion – trockene Haut und besonders trockene Hautstellen nehmen die Pflege mit Aprikosenkernöl dankbar an. Im Winter trocknet die Haut durch Kälte und Heizungswärme besonders schnell aus und neigt zur Schuppenbildung. Hier kann es helfen, Aprikosenkernöl auch pur auf die betroffenen Stellen aufzutragen. Aber auch nach einem ausgiebigen Sonnenbad im Sommer oder nach einem Sonnenbrand kann Aprikosenkernöl pur oder als Creme auf die strapazierten, geröteten Hautstellen aufgetragen werden und versorgt die Haut als sanfte After-Sun-Pflege mit Feuchtigkeit (gern auch zusammen mit Jojobaöl) und hilft ihr bei der Heilung. Bei Mitessern und unreiner Haut empfiehlt sich ebenfalls die pure Verwendung des Öls als klärende Maske. Trägt man es auf die entzündeten Hautstellen auf, werden die Mitesser langfristig kleiner und unschöner Narbenbildung wird vorgebeugt.
Angewendet als Makeup-Entferner bietet Aprikosenkernöl eine tolle und sanfte Alternative zu herkömmlichen, aggressiven Makeup-Entfernern, die die Haut reizen können. Das Öl wird dazu einfach wie gewohnt auf einem Wattepad aufgetragen und entfernt dann alle Kosmetikrückstände im Gesicht sanft und zuverlässig. Außerdem pflegt es die Haut dabei und versorgt sie mit Feuchtigkeit und einer schützenden Schicht.
Aprikosenkernöl ist angenehm im Geruch, lässt sich hervorragend mit anderen Pflegeölen kombinieren und hauttypgerecht anwenden.
Anwendung im Haar
Aprikosenkernöl ist bereits in vielen Haarpflegeprodukten auf dem Markt enthalten und wird besonders für trockenes, sprödes Haar und empfindliche Kopfhaut empfohlen. Das Öl kann als Shampoo, Spülung oder Haarkur angewendet werden, pflegt das Haar wieder geschmeidig und füllig und gibt ihm Feuchtigkeit zurück. Aprikosenkernöl dringt während der Pflege durch seine wertvollen Fettsäuren tief in die zerstörte Haarstruktur ein und füllt rissige Stellen und Haarbruch natürlicherweise wieder auf. Das Aprikosenkernöl kann bei akutem Juckreiz und Schuppenbildung der Kopfhaut, die besonders im Winter zu Problemen mit Kälte und Trockenheit neigt, pur auf die Kopfhaut gegeben und sanft einmassiert werden. Diese beruhigt sich schnell und wird die zugeführte Feuchtigkeit dankbar aufnehmen. Wird das Öl zudem noch als Haarmaske auf die Haarlängen verteilt und über mehrere Stunden oder über Nacht einwirken gelassen, profitieren das Haar und die Kopfhaut nach dem gründlichen Auswaschen von seiner pflegenden, rückfettenden Wirkung. Aprikosenkernöl beschwert das Haar nicht, lässt sich gut auswaschen und verleiht ihm einen angenehmen Duft. Langes Haar wird besser kämmbar nach der Behandlung und auch feines Kinderhaar darf sparsam mit Aprikosenkernöl behandelt werden.
Anwendung in der Aromatherapie und Massage
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit bietet Aprikosenkernöl im Bereich der Aromatherapie. Mit seinem tollen Duft und seiner Eigenschaft als Trägeröl ist Aprikosenkernöl eine ideale Basis zur Lösung und Kombination mit ätherischen Ölen. Dazu gibt man einfach eine geringe Menge des Öls in eine Duftlampe oder einen Diffuser und mischt ein bevorzugtes ätherisches Öl hinzu.
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Der Duft des Aprikosenkernöls ist nicht aufdringlich und wird das ätherische Öl nicht überdecken. Auch als Badezusatz im Badewasser sorgt Aprikosenkernöl für eine entspannende Wirkung. Es pflegt die Haut durch seine wertvollen Fettsäuren während des Badens geschmeidig und umfassend und dringt zudem über die Haut und die Atemwege in den Körper ein. Das führt zu einer Stärkung des Immunsystems und hilft dem Körper beim Abbau von Schadstoffen. Dem Aprikosenkernöl wird außerdem eine entspannende, aufmunternde Wirkung zugeschrieben, von der man während des Badens ebenfalls profitieren kann.
In der Massage ist Aprikosenkernöl ebenfallssehr beliebt. Es kann als Trägeröl zur Kombination mit anderen, geruchsintensiveren Pflegeölen verwendet werden oder pur. Während der Massage wirkt das Aprikosenkernöl stimulierend und pflegt gleichzeitig die Haut geschmeidig weich. Von seiner rückfettenden Wirkung profitiert die Haut während der Massage ebenfalls. Aprikosenkernöl bewirkt durch seinen angenehmen Duft eine schnelle Entspannung und löst Verspannungen der Muskulatur. Da das Aprikosenöl besonders sanft zur Haut und sehr gut verträglich ist, wird es häufig auch schon früh bei der Babymassage angewendet. Babys und Kleinkinder können von der pflegenden, entspannenden Wirkung sehr profitieren und sprechen gut auf sanfte, angenehme Düfte an.
Anwendung in der Küche
Zur kalten Verwendung in Salaten, Soßen und als Dressing eignet sich am besten das pure, unraffinierte Aprikosenöl. Durch die schonende Kaltpressung sind in dieser Variante noch alle ungesättigten Fettsäuren und wichtigen Vitamine wie Vitamin E enthalten. Zudem schmeckt es angenehmer und nussiger als die raffinierte Variante. Zum Braten hingegen sollte zu dem raffinierten Aprikosenöl gegriffen werden, da dieses wesentlich hitzebeständiger ist. Für beide Varianten des Verzehrs ist das aus den süßlichen Zuchtaprikosen gewonnene Öl geschmacklich am besten geeignet und ganz unbedenklich. Das Aprikosenkernöl, das aus den Wildaprikosen gewonnen wurde, ist hingegen bitterer im Geschmack und enthält Bittermandelaromen, die nur in Maßen vom Körper aufgenommen und abgebaut werden können, weshalb der Verzehr mit Bedacht empfohlen wird.
Qualitätsstufen von Aprikosenkernöl
Schon bei der Auswahl und beim Kauf des Aprikosenkernöls muss auf Qualität und Preis geachtet werden. Gutes, reines Aprikosenkernöl in Bio-Qualität ist hochpreisig, garantiert aber auch alle wertvollen Inhaltsstoffe und eine schonende Herstellung. Günstige Produkte werden dagegen häufig mit Füllstoffen und Wasser gestreckt und büßen daher einiges an Wirksamkeit ein. Die raffinierte Form des Aprikosenkernöls bietet eine längere Haltbarkeit gegenüber dem puren Öl und bietet durch aufwändige, schonende, physikalische Raffinations-Verfahren auch beinahe dieselbe Wirksamkeit und Vielfalt an wertvollen Nährstoffen und gesunden Fettsäuren. Wichtig ist vor Allem, auf ein kaltgepresstes Aprikosenkernöl zurückzugreifen, da nur das Verfahren des Kaltpressens die Inhaltsstoffe schont und erhält.
Ölmischungen und mit Aprikosenkernöl kombinierte Produkte hingegen sind für die Körper-, Haut- und Haarpflege ideal. Hier wurden diverse Shampoos, Cremes, Lotions und Körperöle in einer optimalen Mischung angefertigt, die eine gute Dosierung und Verwendung für den jeweiligen Bereich bieten. Diese Kosmetikprodukte enthalten viele wertvolle Inhaltsstoffe des Aprikosenkernöls und pflegen zusätzlich durch andere Öle oder Cremes.
Das pure unbehandelte Öl kann außerdem zur Aromatherapie verwendet werden. Ein reines ätherisches Aprikosenkernöl gibt es nicht, jedoch lassen sich andere ätherische Öle hervorragend im Aprikosenkernöl lösen. Das pure Öl des Aprikosenkerns dient als ideale Basis zur Verwendung und Kombination in der Aromatherapie.
Lagerung und Haltbarkeit von Aprikosenkernöl
Aprikosenkernöl hat einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, was dazu führt, dass es schneller verdirbt und ranzig wird als andere Öle wie zum Beispiel Olivenöl oder Rapsöl. Ein ranziges, verdorbenes Öl erkennt man am Geruch und an der milchigen Verfärbung. Reines, unbehandeltes Aprikosenkernöl hält sich bei richtiger Lagerung in etwa 3 Monate.
Beim Aprikosenöl empfiehlt es sich daher, wie bei vergleichbaren Pflegeölen, genau auf die Art der Lagerung zu achten. Ein dunkler, trockener, kühler Ort eignet sich dazu am besten, um das Öl vor Lichteinfall und Temperaturschwankungen zu schützen. Raumtemperatur ist dabei völlig ausreichend, sollte diese jedoch nicht überschreiten. Da das Öl in den meisten Fällen schon in einem Fläschchen aus dunklem Glas verkauft wird, wird der Inhalt schon von vorne herein vor Licht geschützt, sollte aber dennoch keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.
Wenn das Aprikosenkernöl zur Körperpflege oder zum Verzehr nicht täglich ausgiebig genutzt wird, sollte man schon im Vorfeld auf eine kleinere Menge zurückgreifen. Eine größere Menge kann nicht so schnell aufgebraucht werden und verdirbt schnell bei seltener Verwendung. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, greift schon beim Kauf auf eine raffinierte, länger haltbare Variante des Öls zurück.