Für die meisten von uns gehört ein Deodorant ganz selbstverständlich zur täglichen Körperhygiene. Sei es am Morgen direkt nach dem Duschen, sei es an heißen Tagen zwischendurch aufgetragen: ein gutes Deo soll in erster Linie gut riechen und unangenehmen Schweißgeruch verhindern.

Mit einem selbst gemachten Deo wird jedoch nicht nur Schweißgeruch bekämpft. Nein, auch die Umwelt profitiert, denn es wird keine Umverpackungen aus Plastik benötigt.

In diesem Artikel klären wir, welche Öle für ein selbst gemachtes Deo sinnvoll sind und warum Speisestärke oder Backpulver auf keinen Fall im DIY-Deo landen sollten.

Deocreme selber machen

Was interessiert Dich?

Warum schwitzen wir überhaupt?

Schweiß entsteht immer dann, wenn die Körpertemperatur stark ansteigt. Zum Beispiel bei Sommerhitze, beim Sport oder anderer körperlicher Anstrengung – aber auch in Stresssituationen wie Prüfungen. Bei der Schweißverdunstung wird Kälte erzeugt, die dafür sorgt, dass die Körpertemperatur wieder auf ein gesundes Niveau absinkt.

Diese Verdunstungskälte ist also ein raffinierter Schachzug der Natur, ein körpereigener Mechanismus namens „Thermoregulation“.

Frischer Schweiß hat so gut wie keinen Eigengeruch. Erst wenn er mit Bakterien der Hautflora in Berührung kommt, werden langkettige Fettsäuren chemisch zu Ameisensäure oder Buttersäure umgewandelt. So entwickelt sich der typische aufdringliche Schweißgeruch, den wir als unangenehm empfinden.

So wirken Deos & Antitranspirants

Antitranspirants oder Antiperspirants arbeiten auf zwei unterschiedliche Weisen: Entweder sorgen sie für eine Verengung der Schweißdrüsen und verringern den Schweiß oder sie verhindern sogar gänzlich, dass Schweiß überhaupt austritt.

Um die Schweißdrüsen verengen zu können, arbeiten sie mit zum Teil bedenklichen Inhaltsstoffen. Vor allem Aluminiumchlorid ist in den letzten Jahren als gefährlich eingestuft worden (mehr dazu beimBundesinstitut für Risikobewertung). Häufig sind Bakterienhemmer wie Triclosan in Antitranspiranten enthalten.

Herkömmliche Deodorants überdecken lediglich den Geruch. Mit frischen, grünen oder blumigen Geruchsstoffen im Deodorant wird versucht den Schweißgeruch zu überdecken. Diese Methode ist auf den ersten Blick natürlicher und sanfter als die erstgenannte. Doch auch sie kann in konventioneller Kosmetik nicht garantieren, dass auf schädliche Inhaltsstoffe verzichtet wurde.

Selbst wenn die Duftstoffe als solche naturrein sind, werden als Trägermittel oft bedenkliche Inhalte wie Mineralöle verwendet. Konventionelle Deodorants können Parabene, Paraffine und Silikone enthalten, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein.

Das hat dazu geführt, dass immer mehr Menschen ihr Deodorant selber machen möchten.

Duftöle als Basis

ätherisches Bio BergamotteölDie Basis für den Geruch eines Deos sind immer Duftöle. In herkömmlichen Deodorants sind diese häufig synthetisch hergestellt worden. Ihre Produktion ist ungleich kostengünstiger als die Erzeugung naturreiner Duftöle – somit bestechen herkömmliche Deodorants oft durch ihren niedrigen Preis.

Die in Naturkosmetik enthaltenen Duftöle dagegen sind nachhaltiger. Die Pflanzen aus denen sie gewonnen werden, stammen aus biologischem Anbau. Die Gewinnung basiert auf traditionellen Methoden, für die noch immer viel Handarbeit erforderlich ist.

So werden etwa für ein kostbares echtes Rosenöl die Rosenblätter nach wie vor von Hand gepflückt. Durch Dampfdestillation oder die „Enfleurage“ extrahieren die Duftstoffe aus den Blättern.

Bei der Enfleurage werden Holzbretter mit Fetten eingerieben, auf denen anschließend die Blütenblätter verteilt werden. Sie geben so über einen langen Zeitraum hinweg nach und nach ihren Duft an die Fette ab. Schließlich wird aus den Fetten das wertvolle Öl gewonnen – kein Wunder, dass Deodorants, die mit solchen Ölen arbeiten, höherpreisig sind als durchschnittliche Drogeriemarktware.

Woran erkennt man natürliche Duftöle?

Hochwertige Duftöle haben eine „strahlende“ Duftaura, ein volles, rundes Aroma, das man erschnuppern kann. Sie wirken lebendig und facettenreich. Jedes Mal, wenn man erneut an ihnen riecht, kann man neue Nuancen entdecken.

Demgegenüber sind synthetische Duftöle viel eindimensionaler und plumper. Oftmals fühlt man sich von ihrem Geruch regelrecht erschlagen. Was man nicht „erriechen“ kann, aber dennoch wissen sollte: Gute naturreine Duftöle wirken zum Teil auch antibakteriell.

Was ist in selbst gemachter Deocreme enthalten?

Viele Verbraucher*innen fragen sich, warum sie vor diesem Hintergrund nicht gleich ihre Deocreme selber machen sollen? Die hochwertigen Öle und alle weiteren Zutaten lassen sich unkompliziert im Internet bestellen oder sind im Supermarkt erhältlich.

Bei einem selbst gemachten Deodorant hat man von Anfang an die volle Kontrolle über den Herstellungsprozess und weiß genau, was in dem Produkt enthalten ist.

Die Grundstoffe

Um eine Deocreme selber zu machen, braucht man drei Grundzutaten:

  • ein festes Öl als Trägermittel
  • Natron
  • ein flüssiges ätherisches Öl als Duftspende

Das Trägermittel dient dazu, die Zutaten zu binden und somit das leichte Auftragen zu ermöglichen. Bei der Verwendung von Kokosöl, Sheabutter oder Kakaobutter als Basis sollte man unbedingt darauf achten, sie in Bio-Qualität zu kaufen. So hat man die richtige Grundlage für die weitere Herstellung einer eigenen Deocreme geschaffen.

Kokosöl enthält die antibakteriell wirksame Laurinsäure und ist somit ein geradezu idealer Trägerstoff, verstärkt es doch die antibakterielle Wirkung des Natrons.

Kokosöl und Natron - Zutaten für das eigene Deo
selbst gemachte Deocreme mit Kokosöl und Natron

Natron ist ein wahrer Allrounder in Haushalt und Kosmetik und erlebt seit einigen Jahren eine Renaissance bei umweltbewussten Konsument*innen. In selbst gemachten Kosmetikprodukten kommt Natron vor allem bei Deodorants zum Einsatz, denn es wirkt erstaunlich gut gegen Schweißgeruch.

Der einfache Grund: Natron erzeugt ein saures Milieu auf der Haut – es ist also basisch – und zerstört so die Bakterien im Schweiß, welche für den Geruch verantwortlich sind.

Eine selbst gemachte Deocreme mit Natron ist also eine gesunde Alternative zu Schweißhemmern, denn es verhindert nicht den Schweiß als solchen, sondern sorgt ganz einfach dafür, dass er geruchsfrei ist.

Duftöle kommen bei dem hier vorgestellten Rezept dennoch hinzu – auch wenn sich bereits mit den Inhaltsstoffen festes Öl und Natron eine Deocreme selber machen ließe. Doch neben dem Hemmen des Schweißgeruchs wünschen wir uns von einem Deo auch einen zusätzlichen Frischekick.

Gerade im Sommer kann ein angenehmes ätherisches Öl mit sanftem Blumenduft oder spritzigem Zitrusaroma das „Deo-Erlebnis“ noch angenehmer machen und für einen wohligen Wellness-Effekt sorgen.

Rezept zum Deocreme selber machen

Selbst gemachte Deocreme mit nur 3 Zutaten: Kein Schweißgeruch, keine bedenklichen Inhaltsstoffe und ohne viel Aufwand. Unser einfaches Rezept für selbst gemachtes Deocreme mit frischem Zitrusduft, der Frauen und Männer gleichermaßen gefallen dürfte und rund um die Uhr ein gepflegtes Gefühl verleiht.

Zutaten

  • 4 – 5 Teelöffel Kokosöl aus biologischer Herkunft
  • 2 Teelöffel Natronpulver
  • 10 Tropfen naturreines Zitrusöl (zB. Zitronenöl oder Bergamotteöl)
  • Schüssel und Löffel zum Vermischen
  • Schraubglas zum Abfüllen

Herstellung

  1. Das Natronpulver in eine Schüssel geben.
  2. Das Kokosöl nach und nach mit dem Löffel daruntermischen. Bei Zimmertemperatur ist das Öl noch fest, daher kann es kurz in der Mikrowelle oder im Wasserbad erhitzt werden. Es darf nicht zu flüssig, aber auch nicht zu hart sein. Wichtig ist, dass man nicht alle drei Teelöffel auf einmal zum Natron gibt, sondern langsam und sorgfältig rührt, damit eine gut gebundene, cremige Paste entsteht.
  3. Anschließend gibt man, ebenfalls nach und nach, die Zitrusöl-Tropfen hinzu. Alles gut miteinander vermengen, bis eine gleichmäßige Masse entsteht.
  4. Zum Schluss füllt man das Deo in ein bereitgestelltes Schraubglas ab – fertig ist die selbst gemachte Deocreme!

Hinweis: In vielen Rezepten wird Backpulver oder Stärkemehl als zusätzliches Mittel zur Andickung genannt. Dies ist erstens gar nicht notwendig, um die Grundzutaten gut miteinander zu verbinden. Zweitens werden durch diese Bindemittel die Hautporen verstopft, was zu Pickeln und Ausschlag unter den Achseln führen kann.

Anwendung der Deocreme

Je nachdem, bei welcher Temperatur die Deocreme aufbewahrt wird, ist ihre Konsistenz fester oder flüssiger, pastos oder cremig. Im Bad herrscht normalerweise eine geeignete Durchschnittstemperatur, die verhindert, dass die Deocreme vollständig verflüssigt oder andererseits zu hart wird.

Einfach eine haselnussgroße Menge mit dem Finger aus dem Glas entnehmen und sanft in die Achseln einreiben. Wenn die Creme zu rau ist, kann einfach etwas mehr Kokosöl hinzugefügt werden.

Vorteile beim Deocreme selber machen

Die gesundheitlichen Vorteile liegen auf der Hand: Bei selbst gemachter Deocreme kennt man die Inhaltsstoffe, verwendet nur naturreine Zutaten und verzichtet auf hormonell wirksame und andere bedenkliche Bestandteile. Außerdem wird nicht die Schweißhemmung als solche, sondern lediglich der unangenehme Schweißgeruch verhindert.

  • Enthält keine Aluminiumverbindungen
  • Schwitzen – ohne Schweißgeruch
  • Hält circa 24 Stunden

Viele Menschen, die Erfahrungen mit einer Deocreme auf Natronbasis gesammelt haben, sind von der Wirkung einfach begeistert. Sie berichten, dass kein anderes Deo ihnen bisher so gut bei der Geruchsbekämpfung geholfen habe wie die natürliche Deocreme mit Natron.

Last but not least ist die selbst gemachte Deocreme natürlich auch ein Beitrag zur Ressourcenschonung. Keine aufwändigen Umverpackungen, kein Plastik, kein Müll! Es wird lediglich ein Schraubglas zur Aufbewahrung benötigt, dass bereits wiederverwendet wird und immer wieder ausgewaschen und neu befüllt werden kann.