Rizinusöl wird aus dem Samen des Wunderbaums (Rizinus communis) gewonnen und ist seit vielen Jahrhunderten als Abführmittel bekannt. Doch auch im Beauty-Bereich ist es schon lange kein Geheimtipp mehr.
Es erfreut sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit und wird für Haare, Haut und Wimpern empfohlen. Doch es ist kein Wundermittel und mitunter wird dem Öl eine Wirkung zugeschrieben, die es nicht entfalten kann.
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Vorteile von Rizinusöl
Kaltgepresstes Rizinusöl enthält viele wichtige Inhaltsstoffe, die für die regelmäßige Haut- und Haarpflege benötigt werden. Neben den enthaltenen Fettsäuren ist der hohe Anteil Tocopherol (Vitamin E) bemerkenswert.
Das Öl dringt tief in die Haare ein und garantiert eine intensive Pflege für strapazierte Haare. Rizinusöl hilft bei Spliss und Haarbruch, sorgt für seidigen Glanz und die Haare fühlen sich nach einer Ölbehandlung geschmeidiger an.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Haarpflegeprodukten ist Rizinusöl frei von chemischen Zusätzen. Es enthält keine bedenklichen Silikone oder Konservierungsstoffe (wie zum Beispiel Parabene). Bei einem kaltgepressten Öl mit Bio-Zertifikat handelt es sich daher um ein ideales Pflegeprodukt für die Haare, das unkompliziert angewendet werden kann.
Rizinusöl kann in geringen Mengen pur aufgetragen werden. Bei langen Haaren empfiehlt such die Mischung mit anderen Ölen. Je nach Länge und Zustand der Haare sollte Rizinusöl mit verschiedenen anderen Ölen kombiniert werden um die bestmögliche Pflege zu gewährleisten.
Und obwohl Rizinusöl viele hochwertige Inhaltsstoffe enthält, ist es kein Wundermittel. Haare benötigen eine regelmäßige Pflege mit reichhaltigen Ölen. Der Verzicht auf häufiges Färben und Glätten sorgt ebenfalls für gesunde und gut aussehende Haare.
Wogegen hilft Rizinusöl?
Rizinusöl wird häufig die Fähigkeit zugesprochen für ein gesundes Haarwachstum zu sorgen. Da das Wachstum der Haare jedoh genetisch bedingt ist, ist es fraglich ob das Wachstum tatsächlich durch die enthaltenen Inhalttsoffe des Wunderbaumöls angekurbelt wird.
Andere beliebte Öle für die Haare
Allerdings pflegt Rizinusöl die Haare und auch die Kopfhaut. Es kräftigt die Haare und sorgt dafür, dass sie weich und glänzend werden. Juckende Kopfhaut wird beruhigt und mit Feuchtigkeit versorgt. Insbesondere in der Kombinationen mit einem beruhigenden ätherischen Öl, wird die Kopfhhaut unterstützt – und das kommt natürlich auch den Haaren zugute. Eine gute Wahl für die Kopfhaut ist zum Beispiel Rosmarinöl.

Rizinusöl hilft bei tockenen, splissigen Haaren und bei juckender Kopfhaut. Ob Rizinusöl Haare schneller wachsen lässt, ist nicht belegt. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Anwenderinnen, die mit dem Öl sehr gute Erfahrungen bei der Anwendung auf Haaren, Wimpern und der Haut gesammelt haben.
Für kosmetische Zwecke ist es wichtig auf qualitativ hochwertiges, kaltgepresstes Rizinusöl zurückzugreifen. Das in Apotheken erhältliche Öl eignet sich lediglich zur Verwendung als Abführmittel, da es sich hierbei um raffiniertes Rizinusöl handelt. Dieses Öl wurde nach dem Pressen aus dem Wunderbaum-Samen sehr hoch erhitzt, wodurch viele Inhaltsstoffe verloren gegangen sind.
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Haarpflege mit Rizinusöl
Wenn das Haar trocken und spröde ist, dann ist Rizinusöl ein bewährtes Gegenmittel. Es kann beispielsweise in Form einer Haarkur angewendet werden, die nicht nur die Haare, sondern auch die Kopfhaut mit Feuchtigkeit versorgt. weniger aufwendig ist das einmassieren von purem Rizinusöl direkt nach der Haarwasche. Da funktioniert bei kurzen Haaren relativ gut. In diesem Fall muss das Öl auch nicht ausgewaschen werden.
Rizinusöl ist relativ zäh, daher lässt es sich bei langen Haaren nur schwer auftragen. Zudem benötigt man mehrere Waschgänge um das schwere Öl auszuwaschen. Bei längeren Haaren enpfiehlt sich Rizinusöl daher vorwiegend als Soforthilfe bei Spliss. Das Öl kann problemlos pur in die Haarspitzen einmassiert werden. Als Leave-In ist Rizinisöl bei langen Haaren nicht zu empfehlen. Für diesen Zweck sollte der Rizinusanteil relativ gering sein, da sich die Haare sonst sehr schwer anfühlen.
In der Anwendung für die Haare ist dieses Rizinusöl vergleichsweise kompliziert. Das Öl ist relativ zäh, lässt sich schwer auftragen und hinterlässt unschöne Flecken. Alternativen haben wir in unserem Haaröl Artikel zusammengestellt.
Bei juckender Kopfhaut
Die Haare sind immer auch ein Spiegelbild der Kopfhaut. Ist die Kopfhaut strapaziert und trocken, juckt sie und neigt zur Schuppenbildung. In diesem Fall sind auch die Haare matt und trocken. Bei trockener Haut hilft eine reichhaltige Ölpflege auf Basis von Rizinusöl.
Rizinusöl spendet nicht nur den Haaren Feuchtigkeit, sondern beruhigt auch angespannte Kopfhaut. Es enthält sogennante Antioxidantien, die man unter verschiedenen, geläufigeren Bezeichnungen kennt (unter anderem Tocopherol). Dies hilft vor allem bei der Zellerneuerung. Als wertvolles essentielles Öl versorgt es die Haut auch tiefgehend mit der nötigen Feuchtigkeit. Es hat ferner eine antibakterielle Wirkung.
In jedem Fall ist das Öl ein natürliches Produkt und frei von chemischen Zusätzen und daher eine Wohltat für gestresste Haare und Kopfhaut.
Gegen Spliss
Bei trockenen Haarspitzen und Spliss hilft Rizinusöl schnell und unkompliziert. Einfach eine kleine Menge Öl zwischen den Fingerspitzen erwärmen und in die betroffenen Bereiche einmassieren. Das Öl muss nicht ausgewaschen werden.
Gegen graue Haare
Eine eher spezielle Anwendung ist der Einsatz von Rizinusöl um grauen Haaren vorzubeugen. Dem Öl wird nachgesagt sogenannte Melanine in den Haare zu aktivieren. Hierbei handelt es sich um Pigmente, die den Haaren die natürliche Haarfarbe verleihen. Für die Behandlung muss das Pflanzenöl eine Stunde oder länger vor dem Waschen der Haare in die Kopfhaut einmassiert werden und Zeit zum Einwirken bekommen.
Für strahlende Haare
Wird die natürliche Haarfarbe deutlich aufgehellt, ist das Haar sehr strapaziert und benötigt ein extra Portion Pflege. Gleichzeitig soll der neue Farbton möglichst lange erhalten bleiben. Hierbei kann Rizinusöl unterstützend wirken.
Eine selbstgemachte Haarmaske mit einem Pflegeöl, Avocado, Zitronensaft und Rizinusöl hilft dabei den Glanz der Haare zu erhalten und die Farbe länger strahlen zu lassen.

Hierzu einfach eine halbe Avocado mit einer Gabel zerdrücken und mit einigen Spritzern Zitronensaft beträufeln. Diese Mischung mit einem Basisöl und einigen Tropfen Rizinisöl (zum Beispiel mit diesem kaltgepresstem Bio-Rizinusöl) vermengen und nach dem Waschen in die Haare einmassieren.
Diese Mischung sollte circa 30 Minuten einwirken und anschließend ausgespült werden. Eine Alternative zur Avocado ist die Verwendung von kaltgepresstem Avocadoöl.
Bei krausem Haar
Bei krausem Haar (Frizz) hat sich Rizinusöl bewährt. Allerdings greifen viele Anwenderinnen in diesem Fall nicht auf das „normale“ kaltgepresste Öl zurück, sondern verwenden das sogenannte Schwarze Rizinusöl. Hierbei handelt es sich um kaltgepresstes Öl, das Ascherückstände enthält.
Häufig wird es auch als Jamaican Black Castor Oil (JBCO) bezeichnet, weil es vorwiegend in Jamaica verwerwendet und hergestellt wird.
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Das Öl hilft dabei die Haare geschmeidiger zu machen. So kann das Glätteisen im Schrank bleiben und die Haar sind leichter zu bändigen.
In der Anwendung für die Haare ist dieses Rizinusöl vergleichsweise kompliziert. Das Öl ist relativ zäh, lässt sich schwer auftragen und hinterlässt unschöne Flecken. Alternativen haben wir in unserem Haaröl Artikel zusammengestellt.
Erfahrungen mit Rizinusöl für die Haare
Da das Rizinusöl selbst verleichsweise zäh ist, gestaltet sich die Anwendung bei längeren Haaren etwas umständlich. Es bietet sich daher an, das Öl mit anderen Pflegeölen zu mischen und es vor der Nutzung leicht zu erwärmen, damit es flüssiger wird und sich besser auftragen lässt. Das Mischungsverhältnis muss nicht exakt sein und je nach Länge der Haare kann der Anteil des Rizinusöls variiert werden.
Auch das Auswaschen benötigt etwas Zeit und bedarf einigen Waschdurchgängen. Dafür ist das Ergebnis aber umso intensiver und wirkungsvoller gegenüber anderen Ölen.
Rizinusöl Haarkur
Für eine großflächigere Anwendung sollte das Öl im Verhältnis von 50:50 mit einem anderen Pflegeöl gemischt werden. Die Möglichkeiten für eine selbstgemachte Haarkur mit Rizinusöl sind vielfältig.
Sehr beliebt ist die Mischung von Rizinusöl mit Kokosöl. Da das Kokosöl angenehm nach Kokos riecht, erfreut es sich großer Beliebtheit.
Als Feuchtigkeitsspender bieten sich aber auch sehr gut verträgliche Basisöle wie Mandelöl oder Jojobaöl an. Aber auch die Mischung mit Klettenwurzelöl ist denkbar – insbesondere im Hinblick auf das Haarwachstum oder wenn die Haare sehr dünn sind. Die Mischung aus Rizinusöl und Klettenwurzelöl soll die Haare dicker machen.

Klettenwurzelöl ist ein Mazerat (Ölauszug) der Klettenwurzel und riecht etwas streng, daher empfiehlt sich die Beimischung einiger Tropfen ätherischen Öls.
Vor der Anwendung der Ölmischung sollten die Haare gewaschen werden, da sich das Öl dann besser ins Haar einarbeiten lässt.
Die Haarkur sollte circa 2 Stunden im Haar verbleiben. Alternativ kann das Öl auch über Nacht einwirken. Dann sollten die Haare jedoch mit Frischhaltefolie umwickelt werden. Dies verstärkt zusätzlich die Wirkung und schont Bettwäsche und Kleidung. Nach der Anwendung muss das Rizinusöl gut ausgewaschen werden.
Rizinusöl-Haarpflege in 5 Schritten
- Haare waschen, shampoonieren und gründlich kämmen
- Rizinusöl leicht erwärmen
- Öl in den Handflächen verreiben
- Rizinusöl in die Haare und Kopfhaut einmassieren und einwirken lassen
- Das Öl gründlich auswaschen
Wie oft soll man Rizinusöl anwenden?
Die Haare können schnell überpflegt werden – mit dem Ergebnis, dass die Kopfhaut spannt und die Haare sich schwer und matt anfühlen. Rizinusöl hilft in der Kombination mit anderen Ölen die Haare und Kopfhaut zu pflegen.
Hierbei sollte man es aber nicht übertreiben. Die Anwendung von Rizinusöl gegen Spliss ist problemlos 2 bis 3 Mal pro Woche möglich.
Eine Haarkur mit kaltgepressten Ölen sollte allerdings maximal einmal pro Woche angewendet werden.
Rizinusöl in Shampoos
Einigen Shampoos ist bereits ein gewisser Teil Rizinusöl beigemischt. So enthält unter anderem „Garnier Wahre Schätze“ oder „Dream Length“ von L´Oreal Rizinusöl. In industriell hergestellten Produkten kommt in der Regel jedoch kein kaltgepresstes Rizinusöl zum Einsatz. Zudem sind in vielen Pflegeprodukten (zumindest) bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten um sie haltbarer zu machen.
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Möchte man jedoch keine eigene Ölmischung herstellen, kann man auch einfach etwas kaltgepresstes Bio-Rizinusöl zu einem konventionellen Shampoo hinzugefügen.
Eine Alternative zum klassischen Shampoo ist Haarseife. Im Handel findest du solche Seifen mitunter auch unter der Bezeichnung „Shampoo Bar“. In diesen Produkten ist häufig auch Rizinusöl enthalten.