Die empfindliche Gesichtshaut benötigt eine reichhaltige Pflege, denn sie ist immer der Witterung oder trockener Heizungsluft ausgesetzt. Je nach Hauttyp kann ein selbstgemachtes Hautpflege-Produkt auf Basis von Kokosöl sinnvoll sein.

Da Kokosnussöl hochwertige Inhaltsstoffe enthält und bei Zimmertemperatur noch ein wenig fest ist, lässt es sich gut auftragen und ist daher eine solide Grundlage.
Allerdings ist Vorsicht geboten: Kokosöl hat einen hohen Komedogenitätsgrad (3-4) und sollte daher nicht bedenkenlos verwendet werden.
Im Laufe der Zeit verändert sich die menschliche Haut und es bilden sich feine Linien auf der Oberhaut. Zeitgleich kommt es zu verringerter Elastizität und Feuchtigkeitsverlust. Die Epidermis wird dünner und die Kollagenbildung nimmt ab, wodurch die Haut insgesamt weniger gut gepolstert ist.
Diese normale Hautalterung wird durch äußere Faktoren beeinflusst. Ein Übermaß an UV-Strahlung, ungesunde Ernährung und Nikotinkonsum verschlechtern das gesamte Hautbild.
Kokosöl zur Gesichtspflege
Insbesondere die Gesichtshaut benötigt viel Pflege. Das Angebot an Pflegeprodukten für jeden Hauttyp ist riesig. Es gibt Produkte für fettige oder trockene Haut, reife Haut und Mischhaut werden ebenso bedient. Daneben haben nicht nur Kosmetikhersteller eigene Produkte, sondern auch Drogerien bereichern den Markt mit ihren Eigenmarken.
Nicht immer sind diese Produkte wirklich gut für die Haut, denn häufig enthalten sie bedenkliche Konservierungsstoffe. Sehr günstige Cremes sind zum Teil auf mineralischer Basis und reizen die Haut.
Eine Alternative ist rein pflanzliches Kokosöl, das für seine feuchtigkeitsspendende und rückfettende Wirkung bekannt ist. In purem Kokosöl sind im Gegensatz zu vielen Cremes keine Zusätze und Konservierungsstoffe, wie Parabene, enthalten.
Allerdings ist Kokosöl kein Wundermittel. Es enthält viele gesättigte Fettsäuren und gilt als stark komedogen. Daher ist es nicht für jeden Hauttyp geeignet und sollte auch nicht nach der Devise „Viel hilft viel“ großzügig aufgetragen werden. Kokosöl ist keine Creme, sondern muss schonend einmassiert werden. Einfach ein bisschen Kokosöl ins Gesicht schmieren ist kein vielversprechender Ansatz.
Wirkung im Gesicht
Kokosöl ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Es enthält Fettsäuren, Antioxidantien und Vitamine, welche die Haut pflegen und bei der Regeneration unterstützen.
Kokosöl enthält Laurinsäure, die für die Hautbarriere enorm wichtig ist. Zudem sind noch anderen Fettsäuren enthalten, die für antimikrobielle und antibakterielle Wirkung verantwortlich sind.
Daneben sind auch Antioxidantien in Form von Polyphenolen und Vitaminen enthalten. Bei Polyphenolen handelt es sich um sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe. Die enthalten Ferulasäure wirkt der Hautalterung entgegen, indem sie Hautschäden durch UV-Strahlung repariert.
Gegen trockene und rissige Haut hilft Tocopherol (Vitamin E), das auch in vielen industriell gefertigten Gesichtspflege-Produkten enthalten ist. Vitamin E ist in der Lage das Hautbild zu verbessern und bestehende Fältchen zu reduzieren.
Bei der höchsten Qualitätsstufe, dem kaltgepresstem Kokosöl, sind alle Vitamine und die antimikrobiell wirkenden, mittelkettigen Fettsäuren enthalten. Wir empfehlen ein Kokosöl aus kontrolliert biologischem Anbau, das die Bezeichnung kbA trägt.
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Kokosöl spendet Feuchtigkeit
Kaltgepresstes Kokosöl ist eine gute Grundlage für die tägliche Gesichtspflege. Es spendet Feuchtigkeit und macht die Haut weich. Dabei zieht das Öl schnell ein und kann mit einer leichten Kokosnote begeistern. Beim Auftragen wird das Öl flüssig und lässt sich daher gut verteilen. Hat man doch einmal zuviel Kokosfett aus dem Glas genommen, können auch die Hände oder Haare leicht massiert werden.
Achtung Verwechslungsgefahr: Es gibt neben Kokosöl auch noch „richtiges“ Kokosfett, das vorwiegend zum Braten verwendet wird. Die Unterschiede zwischen beiden Sorten haben wir in einem extra Artikel erläutert.
Kokosöl ist ein echter Allrounder und lässt sich vielseitig einsetzen. Unter anderem kann das Öl auch zur Pflege der Lippen verwendet werden, die besonders in der kalten Jahreszeit schnell trocken sind. (Hier erfährst du mehr zum Thema Trockene Lippen.)
Kokosöl ist pH-neutral
Kokosnussöl ist pH-hautneutral und hat eine regulierende Wirkung auf das Säure-Basen-Gleichgewicht der Haut. Daher wird es gern in selbstgemachten DIY-Anti-Aging-Produkten eingesetzt, da Fältchen geglättet werden sollen und durch das Auftragen ein ebenmäßiger Teint wiederhergestellt werden soll.
Kurbelt die Kollagenproduktion an
Das feste Öl regt die Zellerneuerung der Haut an und verlangsamt den Abbau von Kollagen. Bei Kollagen handelt es sich um ein körpereigenes Protein. In den letzten Jahren hat dieser Stoff viel Aufmerksamkeit erhalten, da Kollagen vermehrt in Anti-Aging-Produkten enthalten ist. Kokosöl wird nachgesagt ein Collagenbooster zu sein, wenngleich solche Superlative eher aus dem Marketing stammen und nicht mit Studien belegt sind.
Grundsätzlich sorgen ausreichend Feuchtigkeit (durch ausreichend Flüssigkeit und Zufuhr über die Haut), verbesserte Ernährung und regelmäßige Pflege für ein besseres Hautbild.
Anwendung im Gesicht
Kokosöl sollte nur in Ausnahmefällen pur angewendet werden. Auch wenn man dem Öl eine große Bedeutung als Hausmittel für die Haut zuschreibt, ist es nicht das beste Pflegeprodukt. Die pure Verwendung bei trockener Haut ist ok, aber nicht optimal. Bei fettiger Haut sollte der Anteil von Kokosfett in der Pflege deutlich reduziert sein.
Kokosöl sollte daher mit einem unbedenklichen Basisöl, wie Jojobaöl oder Mandelöl, gemischt werden. Beide Öle sind für alle Hauttypen und als Hautöle geeignet.
Bei empfindlicher Haut ist auch Arganöl eine gute Wahl. Das Öl aus Marokko ist nicht komedogen (Wert 0). Allerdings riecht das Öl etwas streng und ist daher nicht uneingeschränkt empfehlenswert. (Ausführlicher Artikel zum Thema Arganöl für das Gesicht.)
Gleiches gilt übrigens auch für Sheabutter. Das feste Öl ist nicht-komedogen und grundsätzlich gut für das Gesicht geeignet. Der markante Geruch ist jedoch gewöhnungsbedürftig.
Mehr Informationen zum Thema Sheabutter für das Gesicht.
In der Kombination mit dem leicht antibakteriell wirkenden Kokosöl hat man ein gut riechendes Hautöl mit wertvollen Inhaltsstoffen.
Kokosöl gegen Pickel
Spricht man von Pickeln, meint man in der Regel eine Pore, die durch abgesonderten Talg verstopft ist und sich eventuell entzündet hat.
Insbesondere fettige Haut neigt zur Pickelbildung. Aber auch Menschen mit trockener Haut werden nicht von Pickeln verschont. Während bei fettiger Haut Kokosöl nicht das Mittel der Wahl ist, kann es bei trockener Haut gute Dienste leisten, denn sie benötigt viel Feuchtigkeit.
Allerdings kann Kokosöl die Poren auch verstopfen und somit einer erneuten Pickelbildung Vorschub leisten. Hierbei spricht man von Komedogenität. Kokosöl hat den Wert 3 – 4. Der Höchstwert, der angibt wie verstopfend ein Öl wirkt, liegt bei 5.
Als Komedonen werden sogenannte Mitesser bezeichnet.
Um Mitessern und Pickeln vorzubeugen, ist es wichtig das Gesicht regelmäßig zu reinigen. Zur Gesichtsreinigung kann man sanfte Reinigungsmittel verwenden oder auf pflanzliche Öle, wie Kokosöl, zurückgreifen (Oil Cleansing Method).
Bestehende Pickel kann man durch das punktuelle Auftragen von ätherischem Teebaumöl behandeln, da es entzündungshemmend wirkt.
So wendest du Kokosöl gegen Pickel an:
Kokosnussöl sollte nicht pur aufgetragen werden. Für die regelmäßige Anwendung empfiehlt sich die Mischung mit anderen Ölen, zum Beispiel einem Basisöl und etwas Rizinusöl. Als Basisöl bieten sich Jojobaöl oder Mandelöl an. Der Anteil Rizinusöl sollte nicht zu hoch sein, da zuviel des zähen Öls die Haut austrocknet.
- Kokosöl, Mandelöl und Rizinusöl mischen. (50 % Mandelöl, jeweils 25 % Kokos- und Rizinusöl.)
- Ölmischung in der Hand verteilen und anwärmen.
- Gesicht gründlich mit dem Öl einmassieren und kurz einwirken lassen.
- Waschlappen mit warmen Wasser befeuchten und auf das Gesicht legen und einwirken lassen.
- Gesicht abtupfen und überschüssiges Öl abwischen (mehrmals wiederholen).
- Gesicht mit einem kühlen Tuch abschließend abwischen.
Kokosöl bei Akne
Bei Akne kann das weiße Öl nur in Teilen Abhilfe schaffen. Die menschliche Haut reagiert sehr unterschiedlich auf Pflegeprodukte und die Schilderungen zur Wirkung bei entzündlichen Hautkrankheiten fallen ebenfalls sehr unterschiedlich aus.
Richtig ist, das Kokosöl Laurinsäure enthält. Dadurch wirkt das Öl geringfügig entzündungshemmend. Trägt man das Kokosöl im Gesicht auf, wirkt es kühlend und Juckreiz mildernd. Es gibt auch Studien zum Thema Akne (Acne vulgaris) und Laurinsäure, woraus sich jedoch keine eindeutigen Handlungsempfehlungen ableiten lassen. (Siehe hier: The Antimicrobial Activity of Liposomal Lauric Acids Against Propionibacterium.)
Bei aller Euphorie sollte man berücksichtigen, das es sich um ein Naturpdoukt handelt, das nicht mit einem pharmazeutischen Produkt verglichen werden kann. Desweiteren enthält Distelöl deutlich mehr Laurinsäure, nämlich 83 % bei derselben Menge Öl. Dennoch wird dieses Öl nicht als Wundermittel gehandelt. So verhält es sich auch bei Kokosöl: es ist reich an Laurinsäure, pflegt und unterstützt aber es vermag keine Wunder zu vollbringen.
Daher sollte bei Akne und Neurodermitis immer Rücksprache mit einem Dermatologen gehalten werden.
Kokosöl bei Augenringen
Augenringe resultieren häufig aus erhöhtem Stress und Schlafmangel. Hierbei handelt es sich um Ablagerungen und Veränderungen der Blutgefäße unterhalb der Augenpartie.
Kokosöl kann bei der Verminderung der Augenringe unterstützen. Dazu sollte morgens eine kleine Menge des Öls im Bereich unterhalb der Augen einmassiert werden. Im idealfall ist das Kokosöl gekühlt um den größtmöglichen Effekt zu erzielen.
Während man das Öl einklopft, kann auch eine größere Menge Kokosöl zum Ölziehen verwendet werden. Somit kann man das Gesicht und die Zähne mit dem selben Pflegeprodukt behandeln und beides in die Morgenroutine integrieren.
Kokosöl bei Pigmentflecken
Pigmentflecken tauchen ab einem gewissen Alter vorwiegend im Gesichtsbereich und den Händen auf. Hierbei spricht man von einer unbedenklichen Hyperpigmentierung, die durch einer erhöhte Einlagerung von Melanin (Pigmente) in die Haut verursacht wird. Häufig wird auch der Begriff Altersflecken genutzt, obwohl auch jüngere Menschen Pigmentflecken haben können.
Ursächlich für die Bildung der Pigmentfelcken sind zuviel Sonnenstrahlung, Kosmetika und Hormonschwankungen.
Für die Behandlung von Pigmentflecken kann man Kokosöl mit Rizinusöl mischen. Die Mischung dringt in die Haut ein und löst Verhornungen durch übermäßige Sonne auf, wodurch sich das Melanin wieder verteilen kann. Hierfür ist überwiegend das Rizinusöl verantwortlich, wöhrend Kokosöl Feuchtigkeit spendet und die Haut wieder weich und gemscheimdig macht.
Kokosöl gegen Falten
Kokosöl wird als natürliches Anti-Aging-Mittel gehandelt. Das liegt in erster Linie am enthaltenen Tocopherol.
Doch die Wirkung von Kokosöl ist begrenzt. Eine verbesserte Pflege für reife Gesichtshaut erhält man, wenn Kokosöl im Verhältnis 80:20 mit rotem Palmöl gemischt wird. Palmöl gibt es in verschiedenen Qualitätsstufen. Das rote, kaltgepresste Öl enthält das Coenzym Q10, das auch in vielen Anti-Aging-Produkten enthalten ist.
Eine Kokosölmischung bietet sich als Über-Nacht-Pflege an. Vor dem Schlafengehen großzügig aufgetragen, kann es so die ganze Nacht lang einwirken.
So wendest du Kokosöl gegen Falten an:
- Reinige Deine Haut mit warmem Wasser.
- Massiere und klopfe Kokosöl wahlweise pur oder mit einem Basisöl gemischt ein die Haut ein.
- Lass das Öl einziehen.
- Überschüssiges Öl kannst Du mit einem warmen Lappen entfernen.
Als Make-Up-Entferner
Die Reinigung des Gesichts sollte nicht vernachlässigt werden. Kosmetikrückstände wollen entfernt werden und die gründliche Reinigung der Poren ist nicht nur bei fettiger Haut angeraten. .
Häufig kommt hierbei ein zu aggressiven Gesichtswassers auf Alkoholbasis zum Einsatz. Diese Produkte trocknen die Haut zusätzlich aus greifen die wichtige Ölschicht der Gesichtshaut an.
Kokosöl ist eine gute Alternative zu alkoholbasierten Gesichtsreinigern und kann ohne Weiteres in die Abendroutine eingebaut werden. Mit einem Wattenpad und einer kleinen Menge Kokosöl wird Make-Up schonend und zuverlässig entfernt. Abschließend noch einmal mit einem lauwarmen Waschlappen die letzten Rückstände abnehmen – fertig.
Erfahrungen mit Kokosöl für’s Gesicht
Kokosöl boomt seit einigen Jahren und daher gibt es auch viele Berichte über unterschiedliche Anwendungen. Hierbei gibt es ein breites Spektrum, das sich auf die unterschiedlichen Hauttypen zurückführen lässt. Klar: Wer unreine und fettige Haut hat, dessen Haut profitiert nicht von purem Kokosöl. Als Make-Up-Entferner wird das Öl hingegen sehr geschätzt und stellt eine gute Alternative zu Mizellenwasser und Co. dar. Die Haut ist nach der Reinigung nicht ausgetrocknet und fühlt sich weicher an.
Eher selten wird das Öl von Männern nach der Rasur verwendet. Grundsätzlich ist das eine denkbare Option, da das Öl kühlt und die Haut beruhigt. Hier gibt es jedoch ganz unterschiedliche Rückmeldungen. Gleiches gilt übrigens auch für Jojobaöl, das sogar als Ersatz für Rasierschaum empfohlen wird.